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Die Fantasie der Italiener

Im Gespräch mit Alessandro Brogani, Chefredakteur des Online-Magazins il Deutsch-Italia, der am meisten die Fantasie der Italiener bewundert, im Alltag zurechtzukommen.

Seit einigen Jahren lebt der gebürtige Römer Alessandro Brogani in der Hauptstadt Deutschlands. Wer von der Geburt an gewöhnt ist, von so viel Schönheit und Geschichte umgeben zu sein, wie in Rom, hat sicherlich einen Lieblingsort in der Hauptstadt Italiens zu empfehlen! Was sollte man sich in der Ewigen Stadt nicht entgehen lassen?
„Ja, eigentlich habe ich mehrere Lieblingsorte, denn Rom ist tatsächlich eine wunderbare Stadt. Erstens sollte man den fantastischen und einmaligen Ausblick vom Campidoglio aus auf die Fori Romani, sowohl tagsüber als auch nachts, genießen. Weniger bekannt ist dagegen das Ghetto: Es geht hier um ein sehr altes und malerisches Viertel, in dem man das Gefühl hat, in einem Dorf zu sein. Hier gibt es noch mittelalterliche Häuser und auf der Piazza Morgana, hinter der Piazza Venezia, schmückt der Efeu die Fassaden der Gebäude. Und letztendlich würde ich auch den alten Teil des Viertels Garbatella, mit seinen niedrigen Gebäuden und seinen kleinen Villen, empfehlen, um ein anderes Bild Roms zu bekommen,“ erzählt der Chefredakteur des Online-Magazins il Deutsch-Italia.

Wenn sich jemand in Bella Italia bereits auskennt, würde er ihm den Besuch einer so besonderen Stadt wie Matera in der Basilikata vorschlagen – und Matera ist Europas Kulturhauptstadt 2019! Ist man dagegen das erste Mal auf der Halbinsel, gehören Kulturstädte wie „Rom, Florenz und Venedig, aber auch die Landschaft rund um den Comer See, zum Pflichtprogramm“, sagt Brogani.
Er ist von der Anpassungsfähigkeit der Italiener fasziniert: Die Fantasie, das Leben anzupacken und zu meistern, beschreibt seiner Meinung nach am besten seine Landsleute. Er ist aber auch von der Schönheit Italiens begeistert, vor allem was seine Landschaft und seine Kunstgeschichte betrifft.
Das italienische Wort, das ihm am besten gefällt, ist sensibilità: Für Brogani bedeutet das eine besondere Aufmerksamkeit  auf seine eigene Umgebung und generell auf das Leben und konsequent auch„ die Offenheit auf die verschiedensten Formen des Lebens.“
Auf die Frage, wie er seine Heimat aus dem Ausland empfindet, bedauert Brogani den Mangel an Selbstbeobachtung vieler Italiener. Eine offenere und ganzheitlichere Denkweise seiner Landsleute würde er sich wünschen, denn „die Kultur ist die einzige Möglichkeit, um sich sowohl als Individuum als auch als Nation zu entwickeln,“ sagt Brogani und damit verabschiedet er sich.

Alessandro Brogani ist seit 2015 Chefredakteur des Online-Magazins il Deutsch-Italia, das er konzipiert und entwickelt hat. Das Ziel des Magazins ist es, den Leser über Politik, Kultur, Gesellschaft und Alltagsleben in Deutschland und in Italien zu informieren. www.ildeutschitalia.com

Interview: Nicoletta De Rossi    •    Bilder: Christian Jungeblodt

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