Wer gerne wandert, hat sicherlich schon von den Cinque Terre in Ligurien gehört. Seit Jahren sind sie eines der beliebtesten Wanderziele in der norditalienischen Region. Wunderschöne Wanderwege verbinden die „Fünf Länder“ (Cinque Terre) miteinander. Eigentlich geht es aber um fünf kleine pittoreske Dörfer an der Küste mit bunten Häusern, kleinen Piazze und bezaubernden Buchten: Sie heißen Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore. Einst waren sie völlig von der Außenwelt abgeschieden und nur schwer zu Fuß oder aber übers Meer erreichbar. Heute kann man dorthin auch mit dem Auto und sogar mit dem Zug fahren. In die Cinque Terre fährt man nicht unbedingt zum Baden: Die fünf verträumten Dörfer auf einer der vielen Wanderungen zu entdecken, ist heute wie damals ein unvergessliches Erlebnis. Die markierten Wege starten in den Ortschaften und erstrecken sich auf den Hügeln inmitten einer fast unberührten Mittelmeervegetation und alter Terrassierungen. Der Wanderer genießt dabei immer wieder wunderbare Ausblicke aufs Meer.
Tipp: Die Via dei Santuari zwischen Vernazza und Monterosso. Dieser anspruchsvolle Fußpfad ist zwar einer der schönsten der Cinque Terre, doch ist er nicht überlaufen. Immer wieder blickt man durch das Grün auf das blau glitzernde Meer. Der Duft der Macchia ist besonders im Frühjahr fast betörend. Der Weg führt an beeindruckenden Terrassierungen mit Trockenmauern vorbei, welche die Gegend prägen und die Weinberge einrahmen. Auf dem Weg passiert man auch das Heiligtum Madonna di Soviore: Bereits 1225 erwähnt, ist das die älteste Wallfahrtskirche Liguriens. An diesem Ort kann man Energie tanken, danach geht der Wanderweg steil nach unten bis ins Herz des Dorfes Monterosso. Die Wanderung ist ungefähr 10 km lang und für trainierte Wanderer empfohlen; sie dauert zirka 5 Stunden.
Informationen: www.lamialiguria.it www.experienceliguria.it
Die Cinque Terre liegen im gleichnamigen Nationalpark (Parco Nazionale delle Cinque Terre) in der ligurischen Provinz La Spezia: www.parconazionale5terre.it
Zusammen mit Porto Venere und den Inseln Palamaria, Tino und Tinetto wurden sie 1997 in die Unesco Word Heritage List aufgenommen. Die fünf Dörfer sind ein gutes Beispiel dafür, wie der Mensch in die Natur eingreifen kann, ohne die Schönheit der Landschaft zu zerstören.
Text: Nicoletta De Rossi – Bilder: ARCHIVIO PARCO NAZIONALE DELLE CINQUE TERRE