Warum die Häuser auf Burano so bunt sind, weiß niemand genau. Die meisten glauben, dass die Fischer bei dichtem Nebel ihr eigenes Haus sofort an der Farbe der Wände erkennen konnten. Andere denken, dass die Farben die verschiedenen Familien kennzeichneten, die auf der Insel oft den gleichen Familiennamen hatten. Eigentlich ist es nicht wichtig, wie diese Tradition entstanden ist, denn ein Spaziergang über die kleine Laguneninsel bringt bei Jung und Alt gute Laune.
Ein Feuerwerk der Farben
Bei einem Spaziergang über die kleine Insel entdecke ich auch das bunteste Haus von allen! Das Haus von Bepi Suà steht unweit einer der Hauptachsen der Insel in der Straße Corte del Pistor. Es ist nicht nur einfach sehr bunt, sondern auch mit bunten geometrischen Formen verziert. Eine Augenweide ist auch die Kreuzung zweier Kanäle bei den Tre Ponti: Wohin man sich auch wendet, überall fallen die bunten Häuserwände ins Auge. Die Lage ist ein begehrtes Fotomotiv und ich muss mich gedulden, bis ich endlich ein paar Sekunden Zeit habe, um meine Bilder zu schließen.
Wie in einem Dorf auf dem Land
Wie in Venedig kann man sich auch auf Burano den Touristenmassen entziehen, indem man die Hauptstraßen meidet. So findet man ruhige Ecken, in denen man ungestört den Blick auf die Lagune und die anderen Inseln, wie Torcello, genießen kann. Viele Häuser haben hier einen eigenen Garten und überall gedeihen Pflanzen und Blumen. Hier habe ich das Gefühl, in einem ganz normalen Dorf irgendwo auf dem Land zu sein.
Informationen: www.veneziaunica.it/de
Mit dem „Venezia Unica City Pass“ kann man Tickets für öffentliche Verkehrsmittel, den Zugang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und viele andere Dienstleistungen online kaufen.
Unterwegs mit dem Vaporetto nach Burano:
Essen & Trinken
Al Gatto Nero: In der traditionsreichen Trattoria genießt man leckere Fischmenüs mit einer guten Auswahl an regionalen Weinen, bei schönem Wetter sitzt man direkt an einem Kanal. www.gattonero.com
Das Herz der Insel schlägt auf dem größten und einzigen Platz Buranos, der Piazza Baldassare Galuppi, wo sich der schiefe Turm der Kirche San Martino erhebt. Rund um den Platz gibt es viele Läden, in denen Klöppelspitzen verkauft werden. Echte Klöpplerinnen sind aber sehr selten geworden, ebenso wie echte Spitzen, die ohnehin sehr teuer sind. Im Museo del Merletto an der Piazza Galuppi kann man Hunderte von echt geklöppelten Spitzen aus verschiedenen Epochen bewundern.
Tipp: Zu Fuß nach Mazzorbo Über eine 60 Meter lange Fußgängerbrücke erreiche ich die benachbarte Insel Mazzorbo. Hier gibt es sogar einen Weinberg – ein Projekt von Venissa, um den Wein und die Gastfreundschaft auf der Insel nachhaltig wiederzubeleben.
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Text: Nicoletta De Rossi – Bilder: Nicoletta De Rossi + Harald G. Koch