Ein kleines Labyrinth aus engen Gassen und niedrigen Bogen erwartet der Besucher im arabischen Viertel von Sambuca di Sicilia. Neben den alten, eng aneinander liegenden Gebäuden sind auch renovierte Häuser zu sehen. 830 n. Chr. bauten hier die Araber die Burg Zabut, die nach deren Gründer, dem Emir Al-Zabut, genannt wurde. Nicht weit entfernt von hier liegt die Chiesa Matrice: eine faszinierende barocke Kirche, die aber seit 1968 für den Gottesdienst geschlossen ist.
Die Legende der Minni di Virgini
Wie Sambuca di Sicilia mit seiner antiken arabischen Altstadt uns überrascht hat, ist auch die leckere Füllung dieses Nachtisches aus Mürbeteig eine echte Überraschung! Sie besteht aus dem typisch sizilianischen biancomangiare (einer Art süßer weißer Pudding), feingehobelter Schokolade und der zuccata (einer Kürbismarmelade, die überwiegend für Füllungen verwendet wird). Laut der Überlieferung erfand die Nonne Virginia Casale di Rocca Menna die Minni di Virgini 1725 in Sambuca di Sicilia. Die Marchesa der Stadt wollte zur Hochzeit ihres Sohnes ein spezielles Dessert servieren und wandte sich deswegen an die Nonne. Inspiration schöpfte Virginia von den sanften Hügeln rund um die Ortschaft. Daher kommt die Form der Köstlichkeit, die an die Brüste erinnert – mimmi bedeutet im sizilianischen Dialekt nicht zufälligerweise Brüste.
Tipp: Sambuca di Sicilia, das zu den Borghi più Belli d’Italia gehört, wurde 2016 zum „Borgo dei Borghi“ erkoren, d.h. das schönste Dorf Italiens. An der langen Hauptstraße, welche die Stadt teilt, stehen schöne alte Palazzi und viele Kirchen. Die Region Terre Sicane, zu der die Stadt zählt, ist für ihre gute Wein- und Ölproduktion bekannt.
Informationen über Sambuca di Sicilia: www.comune.sambucadisicilia.ag.it
Text & Bilder: Nicoletta De Rossi