Giovanni Ardizzone ist vom Licht und Meer seiner Region Sizilien fasziniert. „Mit Ausnahme von wenigen Tagen im ganzen Jahr scheint hier immer die Sonne. Vor ein paar Tagen saß ich mit meinen Freunden bei einem Aperitif am Abend draußen – und an hatte ich nur eine leichte Jacke“, erzählt der ehemalige Lehrer, Konsulatskorrespondent und Präsident des Com.It.es Nürnberg verschmitzt, der auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt und heute in Ruhestand auf seiner geliebten Insel Sizilien lebt. In seinem ebenso geliebten Bayern hat er knapp 40 Jahre verbracht, daher kennt er seine deutschen Freunde sehr gut. Immer aufs Neue ist er von der großartigen, bunten Vielfalt der sizilianischen Produkte begeistert – und von deren Qualität. Der Blick aufs Meer bereitet ihm am meisten Freude: Jedem Touristen empfiehlt er, ans Meer zu gehen, zu baden und am Strand einen Spaziergang zu machen, denn das Meer hinterlässt auf dem Körper „ein wunderschönes Gefühl der Frische, des Wohlfühlens und der Sauberkeit“, erklärt er. Wer Italien noch nicht kennt sollte nicht versuchen, das Land in einer einzigen Woche zu besichtigen, weil „man es mit Ruhe und Zeit genießen muss“, sagt Ardizzone. Diejenigen, die sich dagegen auf der Halbinsel schon auskennen, sollten die Autobahn verlassen, um die kleineren Dörfer, die kaum jemand kennt und die in den Reiseführern nicht erwähnt sind, zu entdecken. „Mein Tipp: Man sollte sich von italienischen Freunden und Bekannten beraten lassen – auch was kleine Restaurants und Trattorien betrifft. Darüber hinaus lohnt es sich immer in Italien, eine Ölmühle, einen Weinkeller oder eine Käserei zu besuchen“, erzählt er weiter. Um Italien zu beschreiben, würde er mehrere Wörter verwenden, beispielsweise Sympathie, Freude, Lebensqualität Gastfreundschaft, Großzügigkeit und gute Küche – und vor allem la voglia di vivere.
Auf die Frage, wie man sich nach 40 Jahren Bayern (in Aschaffenburg) jetzt auf Sizilien fühlt, antwortet er, dass „wer keine ökonomischen Probleme hat, kann auf der Insel ganz gut leben. Es ist kein Zufall, dass nicht wenige Deutschen hier den Winter in Mietwohnungen, sogar im eigenen Camper verbringen – einige fühlen sich so wohl hier, dass sie ein Haus gekauft haben! Andererseits kann man nicht verleugnen, dass es vor allem die jungen Leute in diesem Teil Italiens nicht leicht haben, einen festen Job zu finden; zu oft müssen sie deswegen auswandern. Staatliche Bürokratie und Verwaltung sind ihrer Aufgabe wegen kultureller und moralischer Mängel leider oft nicht gewachsen. Daher muss man sehen, wie man irgendwie zurechtkommt, mit Hilfe der Familie und über Beziehungen, was man in Deutschland als „Vitamin B“ bezeichnen würde,“ erklärt Ardizzone.
Informationen: Giovanni Ardizzone ist immer um die guten Beziehungen zwischen Bayern und Sizilien bemüht. Wer sich von ihm über Sizilien und vor allem über die Region um Menfi, wo er lebt, Tipps wünscht, schreibt an info@sonoitalia.com
Gerne wird die Redaktion die Korrespondenz an ihn weiterleiten.
Giovanni Ardizzone hat das Verdienstkreuz „Ordine della Stella d’Italia“ vom Generalkonsul in München Dr. Renato Cianfarani am 14. März 2017 erhalten. Dieser Orden ist die zweithöchste zivile Auszeichnung des italienischen Staates für all jene, die als Italiener im Ausland oder als Ausländer besondere Verdienste zur Förderung der freundschaftlichen Beziehungen und Zusammenarbeit zwischen Italien und anderen Ländern, sowie zur Förderung der Beziehungen zu Italien erworben haben. Von seinen italienischen Landsleuten und deutschen Mitbürgern hoch geschätzt, hat Ardizzone innerhalb der italienischen Gemeinde Frankes kontinuierlich zum Wohle seiner Landsleute gewirkt.
Text: Nicoletta De Rossi • Bilder: Giovanni Ardizzone (privat)