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Die Pontinischen Inseln und ihre Schätze

Auf den Pontinischen Inseln gibt es nicht nur ein spektakuläres Meer zu bewundern: Auf der Insel Ponza und ihren Nachbarinseln lassen sich auch Schätze unter der Erde, auf Wanderwegen und in Gärten entdecken.

Im Spätsommer und im Herbst, wenn die Fähren nur noch wenige Besucherinnen und Besucher nach Ponza bringen, bieten die Pontinischen Inseln die Gelegenheit das atemberaubende Meer mit seinem türkisblauen Wasser zu genießen, auf dem die Boote zu schweben scheinen. Mit dem Team von Odissey Sub fahren wir bei strahlendem Wetter zur Felsengruppe Le Formiche. Dort tauchen einige von uns, andere schnorcheln oder schwimmen: Das Wasser ist warm und so durchsichtig, dass man fast glaubt, den Meeresboden zu berühren. In dieser Jahreszeit, wenn die Temperaturen milder, die Tage kürzer und die Sonnenuntergänge feuerrot werden, zeigen die Pontinischen Inseln viele ihrer Schätze.

Für Wanderer und Weinliebhaber

Wir machen uns auf den Weg nach Punta Incenso, an einem Ende der Insel Ponza. Knapp eine halbe Stunde wandern wir durch die Macchia, oft allein, nur begleitet von der Brise und dem Salzgeruch. Doch die Anstrengung wird belohnt: An einem Aussichtspunkt öffnet sich plötzlich der Blick auf das offene Meer und die kleine Insel Gavi – was für ein Spektakel!

Am anderen Ende der Insel erreicht man nach einer knapp einstündigen Wanderung den Ortsteil Il Fieno. An einigen Stellen kann man dabei die ganze sichelförmige Insel bewundern. Wer Mitte September kommt, der kann die Weinlese miterleben, denn in Il Fieno erstrecken sich an den Hängen der Hügel zahlreiche Terrassen, auf denen die autochthone Rebsorte Biancolella angebaut wird.

Wasser auf den Pontinischen Inseln: schon in der Antike ein kostbares Gut

Schon die alten Römer entdeckten die Schönheit der Pontinischen Inseln. Bei einer Bootsfahrt kann man die sogenannten Grotten des Pilatus sehen, römische Fischteiche und Nymphäen. Doch dies sind nicht die einzigen Spuren der römischen Besiedlung der Insel, die 313 v. Chr. begann. Überall auf Ponza befinden sich Zisternen zur Wasserspeicherung. Bis heute wurden 22 vollständige Zisternen gezählt, zwei davon kann man besichtigen: die Zisterne Dragonara und die Zisterne del Corridoio. Es handelt sich um ganz große, unterirdische Zisternen, die noch im letzten Jahrhundert privat genutzt wurden. Unter der Erde wirken sie wie enorme Kathedralen – heute kaum vorstellbar, dass man damals, um das Wasser sauber zu halten, sogar mit kleinen Booten durch einige Zisternen fahren konnte!

Der botanische Garten von Herrn Biagio

Auf Ponza gibt es auch einen botanischen Garten, der auf einem Hügel in reizvoller Panoramalage über dem Hafen liegt. Dr. Biagio Vitiello selbst, der den Garten in den 1980er Jahren angelegt hat, empfängt Interessierte in seinem grünen Reich. „Mit diesem Garten wollte ich ein biogenetisches Reservoir für die typischen Arten des Archipels schaffen, die lokal vom Aussterben bedroht sind. Außerdem wollte ich die Voraussetzungen für eine signifikante Vermehrung der Arten und damit für eine Wiederbesiedlung kreieren“, sagt Vitiello. Bei der Führung zeigt er seine rund 70 verschiedenen Pflanzenarten – darunter Zistrose, Ginster, Mastixstrauch, aber auch die Zwergpalme – und lässt mit seinen Erzählungen die Herzen aller Naturliebhaber höher schlagen.

Naturschätze auch auf den Inseln Zannone und Palmarola

Auf der unbewohnten Insel Zannone, die zum Naturpark Circeo gehört, findet man einige der Pflanzen wieder, die man im Botanischen Garten von Biagio gesehen hat. Das Boot legt auf der Seite der Insel, wo sich der alte Leuchtturm befindet. Von dort führt uns ein Pfad durch die Vegetation nach oben. Auf unserer Wanderung hatten wir Glück, denn wir begegneten einer schwarzen Eidechse und einigen Mufflons – auf Zannone gibt es übrigens auch einen kleinen römischen Fischteich.

Rund um Palmarola sieht man schon vom Boot aus die Zwergpalmen, die an den Felsen hängen und dieser wunderschönen kleinen Insel ihren Namen gegeben haben.

Informationen: www.ponzaviaggi.it/it/

Botanischer Garten auf Ponza (Giardino Botanico Ponziano): www.giardinobotanicoponza.it

In Formia kann man das Auto am Hafen bei dem Parkservice Golphoservice abgeben. Tel.: +39 0771/771207

Übernachten

Turistcasa: Die Immobilienagentur betreut viele Appartements verschiedener Typologien, B&Bs (wie Il Gabbiano) und Villen. Auf der Website kann man Fotos und Beschreibungen der einzelnen Wohnungen anschauen und direkt buchen. www.turistcasa.it

Einkehren

Orerock: köstliche und raffinierte Fischgerichte von Chefkoch Oreste Romagnoli direkt am Strand im Ortsteil Santa Maria.

A Casa di Assunta: schmackhafte typische Fischgerichte aus Ponza auf einer Terrasse mit Blick von oben auf den Hafen.

I Sapori di Casa Mia: Hausmannskost mit viel Gemüse und Fleischgerichten wie Kaninchen im Haus von Maria Assunta. Tel.: +39 338/2000051

La Pergola: Am Hafen der Insel, gute Fischgerichte in angenehmer Atmosphäre.  Tel.: +39 0771/80458

Text: Nicoletta De Rossi Bilder: Harald G. Koch, Nicoletta De Rossi und Maurizio Musella (Bilder Punta Incenso)

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