Die Insel Salina erkennt man schon von weitem an den zwei erloschenen Vulkanen, die ihre perfekte Kegelform bewahrt haben. Unter den sieben Liparischen Inseln gilt Salina als grüne Perle – und in der Tat präsentiert sich die kleine sizilianische Insel nicht nur mit unbeschreiblich schönen Buchten, sondern auch mit einer üppigen grünen Vegetation.
Grün ist auch der Monte Fossa delle Felci. Eine Wanderung, die an der Wallfahrtskirche Madonna del Terzito in Valdichiesa in der Ortschaft Leni startet, führt bis zum Gipfel des knapp 1000 Meter hohen Berges. Bei schönem Wetter ist die Sicht von dort oben wirklich atemberaubend.
Wanderung mit Sicht auf den Liparischen Archipel
Die Flora auf dem Weg zum Gipfel des Monte Fossa delle Felci in genau 962 Meter Höhe zeigt sich von ihrer abwechslungsreichsten Seite. Wir treffen auf Kastanienbäume, Eichen und Strandkiefer, Ginster und Zypressen, bis hin zu Moosen und Farnen – Felci auf Italienisch, woher der Name dieses Berges stammt. An den Hängen des alten Vulkans wechseln sich die Pflanzenarten ab: Von der typisch mediterranen bis zur alpinen Pflanzenwelt ist hier alles vertreten. Auf dem gegenüberliegenden Monte dei Porri (dem zweiten alten Vulkankegel von Salina) ist die Vegetation dagegen viel karger, daher können wir den Weg nach oben ganz deutlich sehen. Unterwegs nach oben stoßen wir auf die sogenannten Pagliari, einfache Zufluchtshütten, die in der Vergangenheit von den Hirten benutzt wurden.
Kurz vor dem Gipfel kommt uns ein einsamer Wanderer entgegen. Der Deutsche erzählt uns, dass er seit Jahren immer wieder nach Salina kommt – und das hauptsächlich zum Wandern! Am Gipfel signalisiert eine Steinpyramide mit Kreuz die höchste Stelle am Kraterrand des Monte Fossa delle Felci. Das Panorama ist unbeschreiblich schön. Auf einer Seite dominiert der Monte Porri die gesamte Aussicht. Auch die Inseln Lipari und Vulcano sind deutlich von hier zu sehen. Am Kraterrand entlang, Richtung Westen, erkennt man sogar die Inseln Alicudi und Filicudi. Was für ein Spektakel!
Kapern in Pollara und Abendessen mit Blick auf den Stromboli
Zurück in Valdichiesa fahren wir weiter nach Pollara, wo man Kapern kaufen kann, und zwar direkt vom Produzenten: Die Insel ist immerhin wegen ihrer Kapern weltbekannt! Aber eine Fahrt nach Pollara lohnt sich auch sonst: Die malerische Bucht mit ihren bunten Fischerbooten, die von oben wegen der Klarheit des Meeres über dem Wasser zu schweben scheinen, ist einfach besonders. Kein Wunder, dass genau hier ein großer Teil des berühmten Films „Il Postino“ (Der Postmann) gedreht wurde. Später nehmen wir einen Aperitif auf der Terrasse unseres Hotels mit unvergesslichem Panorama auf die Insel Stromboli. Es wird dunkel, und ab und zu funkelt es am Gipfel des Stromboli: Der aktive Vulkan spuckt immer wieder glühende Lava in den Himmel
Informationen über die Liparischen Inseln: www.islandsofsicily.com und im ADAC-Reiseführer über Sizilien.
Informationen über Sizilien und die sieben Inseln des Archipels: www.enit.de
Hotel Signum: Das vornehme Hotel mit Swimmingpool und SPA liegt in wunderschöner Lage mit Blick auf die Vulkaninsel Stromboli. Im eigenen Restaurant werden raffinierte Gerichte serviert, die von den typischen Zutaten der Mittelmeerküche inspiriert werden. www.hotelsignum.it
I sapori eoliani: Vorrat für zuhause! Kapern und cucunci (Kapernfrüchte)von der Insel muss man hier probieren. www.saporieolianisalina.it
Beste Reisezeit zum Wandern: jeweils vor oder nach der Urlaubssaison, von Ostern bis Anfang November.
Text & Bilder: Nicoletta De Rossi