Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

L’Aquila – die große Baustelle

L’Aquila, die Hauptstadt der Region Abruzzen, zeigt heute noch tiefe Narben der Zerstörung, die das Erdbeben 2009 hinterlassen hat: einen Spaziergang durch eine Stadt im Wiederaufbau-Modus.

Wer heute durch die Straßen der Innenstadt von L’Aquila geht, der stellt sofort fest, dass die Aquilani von einem normalen Alltag noch weit entfernt sind. Selbst an den kleinen Seitenstraßen werden die Fassaden unzähliger Häuser gestützt. Mit den leeren Gebäuden überwiegt eine fast gespenstige Atmosphäre, besonders wenn man, wie wir, die Stadt an einem Sonntag besucht, wenn das Geschäftsleben sowieso schon stillsteht. Die Skyline der Stadt wird von den Silhouetten vieler Kräne beherrscht. Doch wenn man sich dem Domplatz nähert, strömen einem Leute entgegen – auch weil die Hauptader Corso Vittorio Emanuele hier, wegen der Renovierung des Straßenpflasters, immer noch teilweise abgesperrt ist.

Jahrhundertelang hat auf dem 140 x 70 Meter großen Domplatz der Wochenmarkt stattgefunden, aber auch das gehört inzwischen der Vergangenheit an. Zu bestimmten Events kann man doch dort auch heute Stände finden, die beispielsweise typische Produkte aus der Region verkaufen. Auf den Platz blickt der Dom (Kathedrale von San Massimo), der zur Zeit unseres Besuches aus Sicherheitsgründen noch geschlossen war. Seitlich daneben ist das Hauptportal der Kirche des Suffragio dagegen offen. Die Zwillingsbrunnen Fontane Vecchie schmücken die Piazza: Der eine Brunnen schaut auf den Dom, der andere befindet sich gegenüber auf der anderen Seite des Platzes.

Apropos Brunnen: Auf der Piazza Battaglione Alpini, an einem Ende des Corso Vittorio Emanuele, heißt die Fontana Luminosa Besucherinnen und Besucher willkommen. Im Hintergrund thront das von einem öffentlichen Park umgegebene Castello (Forte Spagnolo) aus dem 16. Jahrhundert. Im Park befindet sich auch das bunte, vom Stararchitekten Renzo Piano entworfene neue Auditorium. Das Projekt wurde nach dem Erdbeben von der Region Trentino gesponsert, die auch das Baumaterial, 600 Kubikmeter Holz, lieferte. Eine bunte Penna degli Alpini erinnert hier zuversichtlich an den Wiederaufbau der Stadt. Auf dem Weg zu unserem Auto besuchen wir die Kirche von San Silvestro aus dem 13. Jahrhundert. Im Inneren des Gotteshauses bestaunt man die vielen Fresken, außen besticht die helle Fassade mit einer bezaubernden Fensterrose. Das lässt hoffen, dass L’Aquila bald eine neue Normalität bekommen kann. 

Tipp: Zu den lokalen Köstlichkeiten zählt auch der Torrone. Lesen Sie hier mehr darüber.          

Informationen: www.quilaquila.it und https://turismo.abruzzo.it/laquila/

Text: Nicoletta De Rossi – Bilder: Nicoletta De Rossi und Harald G. Koch

Teile diesen Beitrag

Das könnte Sie auch interessieren...​