Der Alltag in einem kleinen Dorf der italienischen Provinz besteht oft aus Ritualen, vor allem wenn es um Senioren geht. Im Roman „Ziemlich alte Helden“ der Autorin Simona Morani treffen sich fünf betagte Kumpel in ihrer Lieblingsbar La Rambla. Der Barinhaber Elvis serviert ihnen Caffè mit Sambuca. Humorvoll, dickköpfig und besonders regelresistent sind Gino und seine Freunde. Sie diskutieren heftig, streiten laut und rauchen im Lokal eine Zigaretten nach der anderen. Dagegen will der junge Polizist Corrado etwas unternehmen, aber sein Ziel ist nicht nur das Rauchverbot durchzusetzen. Mit dem Bürgermeister – seinem Onkel – arbeitet er an den Vorbereitungen für die Einweihung eines neu errichteten Seniorenheims: Dorthin sollen dann auch die fünf sturen Freunde einziehen. Aber der Beamte hat nicht mit dem starken Lebenswillen, der Kraft, der Sturheit und dem Kampfgeist der Senioren gerechnet. Es entsteht ein zähes Ringen zwischen den Parteien, das die fünf alten Freunde in Helden verwandelt. Die Lage ist lustig und dramatisch zugleich und erinnert in einigen Passagen an die alten Filme von Don Camillo und Peppone. Zupackend ist die Lektüre dieses Romans von Simona Morani, der auch ziemlich viel Stoff zum Nachdenken über das Altwerden liefert.
„Ziemlich alte Helden“
von Simona Morani
Carl‘sbooks
208 Seiten
ISBN 978-3-570-58563-4
Text: Sylvia Pastres
Erscheinungsdatum: 19.08.2019