Wie gebannt standen wir im Archäologischen Nationalmuseum von Crotone in Kalabrien lange vor einigen Schätzen der Antike. Wir bestaunten ein goldenes Diadem und ein faszinierendes und geheimnisvolles nuragisches Boot aus Bronze, das durch seine Schönheit und Verarbeitung bestach.
Es handelte sich um Funde aus dem Heiligtum der Göttin Hera Lacinia bei Capo Colonna, wo um 480-470 v. Chr. am Rande einer Klippe der Göttin ein großer dorischer Tempel errichtet wurde. Die einzige erhaltene Säule ist heute das Wahrzeichen des Parks und des Vorgebirges.
Auf den Spuren der Antike im Archäologischen Nationalmuseum von Crotone
Das Museum bietet einen Ausstellungsrundgang in zwei Abschnitten, die sich über zwei Stockwerke und große offene Räume erstrecken. Im Erdgeschoss werden die Besucherinnen und Besucher in chronologischer Reihenfolge durch die wichtigsten historischen Etappen der antiken griechischen Stadt Kroton geführt. So erfährt man etwas über die Zeit seit Stadtgründung (zwischen dem 3. und den letzten 25 Jahren des 8. Jahrhunderts v. Chr.), aber auch über die Geschichte der Athleten, Ärzte und Philosophen der Stadt bis in die Spätantike. Das zweite Stockwerk bietet einen Überblick über die Siedlungen der Region, die reich an mythischen Überlieferungen sind und mit den für die griechische Polis grundlegenden Kulten in Verbindung stehen.
Informationen: über das Archäologisches Nationalmuseum in Crotone hier
Tipp: Das Archäologische Museum von Capo Colonna Sehenswert ist auch das Museum von Capo Colonna in der Nähe von Crotone mit seinen drei Abteilungen. Die erste Abteilung ist der römischen Siedlung gewidmet und zeigt eine Auswahl der wichtigsten Keramikgruppen sowie einige Alltagsgegenstände. Die zweite beherbergt Funde aus dem Bereich des Heiligtums und eine Rekonstruktion eines Teils des Marmordaches des Tempels A. Der dritte Saal zeigt Funde vom Meeresgrund vor der Küste von Crotone. Von besonderem Interesse ist die römische Marmorladung aus dem Schiffswrack von Punta Scifo.
Text und Bilder: Nicoletta De Rossi – Aufmacher-Bild: Harald G. Koch
