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Das Restaurant “Luna Rossa” von Federico Valicenti

Der bekannte Küchenchef Federico Valicenti erzählt durch seine Gerichte von seiner Heimat. Sein Restaurant “Luna Rossa” befindet sich in Terranova di Pollino in der Basilikata. Die Reise in diese Ecke des Nationalparks Pollino lohnt sich auch deswegen!

Federico Valicenti gehört zu den begabtesten Erzählern, die ich je getroffen habe. Er erzählt aber nicht nur Geschichten, sondern auch über seine Region. Dafür verwendet er kein Buch, keine Handlung, keine Dramaturgie. Dafür benutzt er seine schmackhaften Gerichte.

Luna Rossa

Bunt gemalte Stühle verzieren die lange Terrasse des Restaurants Luna Rossa in Terranova di Pollino. Wir sind im südlichsten Teil der Basilikata im Naturpark Pollino. Nachts erhellt der Mond hier das dunkle Tal und die hohen Berge. Kaum ein Geräusch hört man, und am Ende des Sommers ist es hier abends frisch. Umso mehr freut man sich, in den großen einzigen Saal des Restaurants hineinzukommen. Dort ist es kuschelig warm, und das rustikale Ambiente verstärkt das Gefühl der Wärme: Hier fühlt man sich wie zuhause, ein paar Jahrzehnte zurückversetzt.

Das Menü „Cucina dialettale“ – eine Geschichte ein Gericht, ein Gericht eine Geschichte

Ist man das erste Mal bei Federico Valicenti, braucht man nichts zu bestellen: Der erfahrene Küchenchef, der seit 40 Jahren sein Leben in der Küche verbringt, lässt einfach die von ihm für seine Gäste gedachten Gerichte servieren. Alle Zutaten sind bei ihm lokal und saisonal. Für uns hat er das Menü „Cucina dialettale“ (mundartliche Küche) ausgewählt. Am Anfang spricht er kaum, er beobachtet eher seine neuen Gäste. Erst dann beginnt er mit seinen Erzählungen, die jeden Gast träumen lassen. Der Traum verwirklicht sich aber kurz danach, wenn man beginnt, den ersten Gang, eine Platte aus verschiedenen leckeren Antipasti, zu verkosten. Es geht unter anderem um carchiola aus Mais, frittierte peperoni crusci und eine Art Ball aus Kartoffeln mit 9 „Sachen“ (alle 9 cose)„um sich bei der Madonna zu bedanken, die an 9 verschiedene Haustüren klopfte,“ erklärt Valicenti. Danach bekommen wir zwei Primi piatti: Lagane dei galantuomini (ein traditionelles lokales Pastagericht aus alten Mehlsorten) und Rascatielli mit hartem Ricotta, peperoni cruschi und Pistazien. Die Zeit vergeht, und Herr Federico erklärt und erzählt unermüdlich weiter. Das sehr weiche Filet aus Schweinefleisch wird mit einer Creme aus Kohl und Orangen zubereitet und zergeht auf der Zunge. Das Lammstück serviert er traditionell mit Kartoffeln und Zichorie. Die Raviolini della memoria mit einem Püree aus Kichererbsen als Dessert krönen unsere Mahlzeit: Es lohnt sich bis nach Terranova zu fahren, auch um diese Gaumenfreude zu erleben!    

Informationen: www.federicovalicenti.it

Federico Valcienti nennt sich „cibosofo“, aus den Wörtern cibo (Essen) und filosofia (Philosophie). Zu seinen jüngsten Büchern gehört „Cibando Dante Alighieri“ 

Über die Basilikata: www.basilicataturistica.it

Text und Bilder: Nicoletta De Rossi

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