Das Landgut der Marchesi Alfieri in der Provinz Asti, Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Langhe, Roero und Monferrato, geht auf das Jahr 1616 zurück. Damals übertrug König Karl Emanuel I. von Savoyen das Lehen San Martino der Familie Alfieri, die es bis zum Tod des letzten Erben Ende des 20 Jahrhunderts behielt. Die Leitung der Kellerei und des Gutes ging dann in die Hände der drei Schwestern Emanuela, Antonella und Giovanna San Martino di San Germano über.
Die Weine der Tenuta Marchesi Alfieri
1990 produzierten die drei Schwestern ihre ersten 10.000 Flaschen und 1999 erhielten sie die ersten Anerkennungen für die Qualität ihrer Produktion. Dank ihrer Hartnäckigkeit und ihres unternehmerischen Geschicks öffneten sie die Türen für ein Team von Fachleuten, die alle Produktionsphasen vom Weinberg bis zur Flaschenabfüllung überwachten. Die Weine der Marchesi Alfieri weckten das Interesse der internationalen Weinwelt. Heute werden 65 Prozent der Weine im Ausland verkauft, mit etwa 150.000 Flaschen pro Jahr und vier verschiedenen Rebsorten: Barbera, Nebbiolo, Pinot Noir und Grignolino.
Gut zu wissen: 1851 kam der Pinot Noir durch die Heirat von Giuseppina, der Nichte von Camillo Benso Conte di Cavour, mit dem Marchese Carlo Alfieri di Sostegno nach Italien. Als Mitgift erhielt Giuseppina von dem piemontesischen Staatsmann einige aus Frankreich importierte Pinot-Noir-Reben. Zu dieser Zeit waren die französischen Weine in den Adelsfamilien der italienischen Region sehr bekannt. Obwohl auf dem Gut der Alfieri schon seit einiger Zeit Wein angebaut wurde, änderte sich das Interesse der Familie an der Weinproduktion erst unter dem Einfluss des Grafen Cavour, und die Qualität der Weine verbesserte sich.
Zimmer mit dem Flair vergangener Zeiten
Im kleinen Dorf San Martino Alfieri und am Fuße des Schlosses befinden sich sieben elegante Zimmer, die mit antiken Möbeln eingerichtet und mit jeglichem Komfort ausgestattet sind. Beim Frühstück genießt man leckere süße und salzige Produkte aus der Gegend. Besonders köstlich ist zum Beispiel der Haselnusskuchen, der täglich von der örtlichen Konditorei gebacken und morgens noch warm serviert wird. Inmitten des grünen Parks liegt die Cascina Margherita, ein traditionelles piemontesisches Bauernhaus mit einem großen Gewächshaus. Sie besteht aus vier gemütlichen Zimmern und einem Wohnzimmer mit Kamin und ist ideal für große Familien oder eine Gruppe von Freunden. Die Tenuta beherbergt einen der ersten englischen Gärten, die in Italien angelegt wurden. Er wurde 1815 von dem spanischen Landschaftsarchitekten Xavier Kurten entworfen und bietet zu jeder Jahreszeit einen unbezahlbaren Anblick.
Informationen: www.marchesialfieri.it
Text: Cristina Maggetti, Nicoletta De Rossi
Bilder: Tenuta Marchesi Alfieri