Alle weg: Mein Winter an der Adria

In seinem neuen Buch „Alle weg – Mein Winter an der Adria“ zeigt Stefan Maiwald seine Wahlheimat Grado im winterlichen Rhythmus, wenn die Besucherinnen und Besucher weg sind. Treffpunkt ist für alle Pinos Bar.

Stefan Maiwald erzählt in seinem im Molden Verlag erschienenen Buch „Alle weg – Mein Winter an der Adria“ von der besonderen Faszination, die das Meer und die Badeorte im Winter ausstrahlen. Was passiert, wenn alle abreisen und Grado still und leer bleibt? „Der Süden, wenn alle weg sind, ist ein ganz anderer als der, den wir kennen“, schreibt der Autor, der das Leben in Grado von September bis März/April schildert. In dieser Zeit ist der berühmte Badeort an der Adria in der Region Friaul-Julisch Venetien „ganz in der Hand der Einheimischen.“ In diesen Monaten treffen sich viele bei Pino, denn diese Bar hat immer Saison – wer das Buch „Meine Bar in Italien“ gelesen hat, erinnert sich an einige Protagonisten, allen voran an Pino.  

Wann beginnt der Winter in Grado?

In Pinos legendärer Bar beginnt die Nebensaison genau dann, wenn endlich wieder Fußball im Fernsehen läuft. Das erste Kapitel heißt deshalb „Bei Pino läuft wieder Fußball“. Maiwald beobachtet bei Pino die Italienerinnen und Italiener und stellt fest, beispielsweise, dass sie einfach ungern in der Vergangenheit bleiben: „Das Leben ist zu kurz, um auf längst geschriebenen Seiten allzu lange zu verweilen.“ In Grado, und sowieso in Italien, scheint sich das ganze Leben ums Essen zu drehen. Maiwald widmet sogar ein Kapitel der Frage: Panettone oder Pandoro? Denn der typisch italienische Weihnachtskuchen spaltet die Familie. „Kaum ein Volk ist so sehr vom Essen und Trinken durchdrungen,“ schreibt Maiwald dazu in einem anderen Kapitel. Bei der Lektüre dieses unterhaltsamen Buches erfährt man mehr über Italienerinnen und Italiener, deswegen gehört es in die Regale aller Italienfans.  

„Alle weg – Mein Winter an der Adria“

von Stefan Maiwald, Molden Verlag

www.styriabooks.at  

208 Seiten, ISBN 978-3-222-15147-7

Rezension: Nicoletta De Rossi

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