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Parco dei Nebrodi – ein Wanderparadies

Im sizilianischen Parco dei Nebrodi entdeckt man ein echtes Wandereldorado mit dem südlichsten Buchenwald Europas, faszinierenden Mondlandschaften, einer unerwarteten Konzentration an Stechpalmen und erfrischenden Wasserfällen.

Man wird nicht satt, die verschiedenen Panoramen zu bewundern, die man überall im Parco dei Nebrodi auf Sizilien erlebt. Die bunte Pracht der Wälder schenkt bezaubernde Bilder bis spät in den Herbst. Als Wanderfan hat man die Qual der Wahl, denn das sizilianische Berggebiet verbirgt viele wunderschöne Wanderwege, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Die großartige Oberfläche des Parks bietet Wanderungen aller Schwierigkeiten, daher muss man hier nicht gleich mit anspruchsvollen Wegen anfangen, wie dem Höhenweg (Dorsale genannt), der den Park von Ost nach Westen auf etwa 70 km durchquert. Atemberaubende Landschaften genießt man im Park eigentlich überall, auch auf einfacheren Wegen.

Im Bosco Mangalaviti erlebt man beispielsweise nicht nur einen großartigen Wald, sondern stößt auch auf friedliche grasende Kühe und Pferde. Wir hatten das Glück eine kleine Familie der berühmten Rasse des schwarzen Schweines der Nebrodi, das dem Wildschwein sehr ähnelt, zu treffen – während wir die Gegend erforschen, lässt sich eine Kuh von uns nicht stören und scheint, das großartige Panorama des Ätna genauso zu genießen.

Gherson, unser Führer, zeigt uns große Stechpalmen, deren grüner Mantel üppig mit den typischen roten Beeren bedeckt ist. Die Schönheit dieser Berglandschaft ist einfach atemberaubend! Der Park ist so groß, dass wir ein paar Strecken mit dem Auto befahren müssen. Auf einem steilen Weg fährt uns Gherson bis zu den Rocche del Crasto auf 1.315 Meter Höhe. Wir ziehen eine dickere Jacke an, denn hier oben ist es ziemlich frisch. Ein Hirt heißt uns willkommen, während Gherson uns die sympathische Berghütte „La casa del sole“ zeigt. Mit ein bisschen Glück kann man hier Königsadler und Gänsegeier in der Luft schweben sehen. Ganz entfernt glauben wir ein Exemplar gesichtet zu haben, auf jeden Fall bewundern wir aber die großartige Mondlandschaft aus Kalkfelsen, welche die Alm schützend umarmen.   

Singende Klänge der Natur

Wir verlassen die inspirierende und erholende Ruhe dieser Gegend nur widerstrebend. Die Zeit vergeht im Nu an diesem spektakulären Ort, und daher fährt Gherson flott über die steilen Wege – der Experte kennt den Naturpark wie seine Westentaschen! Den Wasserfall Cascata del Catafurco können wir uns nicht entgehen lassen, erzählt er uns. Da sich aber die Sonne schon zum Horizont neigt, befahren wir die knapp 4 km lange Strecke, die in der Ortschaft San Basilio (die zur Gemeinde Galati Mamertino gehört) beginnt, mit dem Auto. Am Ende der Straße parken wir und gleich danach nehmen wir einen knapp 300 Meter langen Wanderweg. Gherson gibt das Tempo vor. Bald befinden wir uns am Ufer des Baches San Basilio. Man hört bereits das Wasser, das aus 20 Metern Höhe herabfällt. Sobald wir den Bach überquert haben (gut, dass wir wasserfeste Wanderschuhe an haben), erscheint der Wasserfall: Was für ein unglaubliches Spektakel! Hier wächst auch eine seltene Pflanze aus der Gattung der Doldenblütler (die petagna gussonei).

Zuhause bei Gherson erwartet uns noch eine weitere Überraschung. Die Cantori von Galati Mamertino singen für uns a cappella traditionelle und romantische Lieder, die einen berühren: Sie singen von der Liebe und dem Leben, mit so viel Leidenschaft und Begeisterung, dass jeder von uns Gänsehaut bekommt. Der Maestro Antonio Smiriglia gibt seinen „Jungs“ den Takt vor, während Gherson in wenigen Minuten eine deftige und leckere Mahlzeit mit Salami aus dem schwarzen Schwein der Nebrodi und typischem Käse zaubert.

Informationen:

Parco dei Nebrodi: 1993 gegründet, umfasst zirka 124.000 ha und 23 Gemeinden.  www.parcodeinebrodi.it

Wanderungen: Calogero Franchina, Gherson genannt Tel.: +39-349-6786035, gherson@tiscali.it

Cooperativa Sociale Natura Amica: Tel.: + 39–328-1084602

Sicilia EcoGastronomica: www.siciliaecogastronomica.com

Text: Nicoletta De Rossi – Bilder: Nicoletta De Rossi und Harald G. Koch

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