Die Schönheit und Einzigartigkeit der Landschaft sowie die Bedeutung der Geologie und Geomorphologie der Dolomiten haben die UNESCO 2009 überzeugt, die Berge in die Liste des Weltnaturerbes aufzunehmen. Doch diese wunderbare Bergregion Venetiens birgt noch weitere unerwartete Schätze, die es zu entdecken gilt. Im Cadore gibt es kleine einzigartige Museen, wie zum Beispiel in Pieve di Cadore und Selva di Cadore.
Pieve di Cadore: Geburtsort von Tizian
Die wunderbaren Pigmente, mit denen Tizian, der große Meister der venezianischen Malerei, seine Werke schuf, kann man in seinem typisch alpinen Geburtshaus in Pieve di Cadore bewundern.
Tizian ist hier allgegenwärtig, wie auch auf dem Hauptplatz, wo eine große Bronzestatue von ihm thront. Darauf blickt der historische Palazzo der Magnifica Comunità di Cadore aus dem Jahr 1444, in dem ein archäologisches Museum (Museo Archeologico Cadorino di Pieve di Cadore) untergebracht ist. Hier sind kleine Bronzestatuen, der Mosaikfußboden einer römischen Villa aus dem 3. Jh. n. Chr. und wichtige Funde zur antiken venezianischen Sprache ausgestellt.
Als Kontrastprogramm bietet das nahe gelegene Museo dell’Occhiale nicht nur einen Überblick über die Entwicklung der Brillenindustrie in der Region – immerhin sind 70% der italienischen Brillenproduktion im Cadore konzentriert. Das Museum zeigt eine Fülle von Brillen, Gegenständen, Bildern und Dokumenten rund um dieses „magische“ optische Gerät. Und so wird der Besuch zu einer wunderbaren Zeitreise.
Auf den Spuren von Valmo, dem Mann von Mondeval, in Selva di Cadore
In der Hauptortschaft der Val Fiorentina befindet sich das interessante Heimatmuseum Museo Vittorino Cazzetta. Es zeigt die Geschichte der Dolomiten, neben Fossilien, antiken Pergamenten und den perfekt erhaltenen Gebeinen eines Ureinwohners der Dolomiten: Valmo, der Mann von Mondeval. Wir erfahren, dass Valmo ein Jäger war, der vor 8000 Jahren in dieser Gegend lebte. Das archäologische, geologische, paläontologische und prähistorische Museum ist dem Amateurarchäologen Cazzetta gewidmet, der mit seiner umfangreichen Fossiliensammlung zur Entstehung des Museums in Selva di Cadore beigetragen hat.
Text und Bilder: Nicoletta De Rossi