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Assisi und seine Olivenbäume

Auf den sanften Hügeln um Assisi gedeihen in Umbrien unzählige Olivenbäume. Durch diese Landschaft zu wandern ist ein Genuss für die Sinne und Balsam für die Seele.

Unzählige Olivenbäume wachsen auf den Hügeln in Umbrien rund um Assisi: Ein Olivenzweig ist seit jeher Symbol für den Frieden – kein Zufall, denn Assisi ist auch die Stadt des Friedens. Auf 35 Kilometer reihen sich von hier bis nach Spello Millionen von Olivenbäumen aneinander, die mit ihrer Silhouetten die Landschaft entscheidend prägen. Der kalkhaltige Boden ist perfekte Voraussetzung für das Wachstum dieser Pflanze, vor allem für die häufigste Olivenbaumsorte der Gegend: Die kleine und widerstandsfähige Muraiolo ist zäh und resistent, trotzt Wind, Trockenheit und unbequemer Lage. Die Oliven schmecken intensiv, fruchtig und scharf.
Wenn der Wind die Krone der Olivenbäume zerzaust, zeigen diese ein silbergrünes Schillern, mit dem sie Alt und Jung bezaubern. Von Assisi aus kann man auf dem Sentiero degli Ulivi oder auf dem Franziskusweg inmitten dieser sehr alten Bäume mit den kräftigen und stabilen Stämmen wandern, aber auch kürzere Wanderwege ermöglichen, das einzigartige Landschafsbild dieser Gegend voll zu genießen.

Wandern mit Blick auf die Stadt des Franziskus
Unser kurzer Weg auf einem Stück der Fascia Olivata (Wanderweg zwischen Assisi, Spello, Trevi und Spoleto) hat als Ziel den Bauernhof Malvarina. Die Sonne scheint und wärmt die Landschaft. Das Land ist hier deutlich parzelliert, ein altes Erbe der Römerzeit: Damals wurden die römischen Soldaten mit rechteckigen Parzellen von Land (centurie) für ihre Dienste belohnt.
Die Äste einiger Olivenbäume bewegen sich sehr unnatürlich, denn hier wird gerade geerntet: Die Oliven fallen in auf den Boden ausgebreitete Netze. In der Ferne entdecke ich einen großen hellen Felsen, der scheint, über uns zu wachen. „Es handelt sich um La Croce di Sasso Piano am Monte Subasio“, erklärt unsere Führerin. Von da oben aus hat man einen wunderbaren Panoramablick auf Assisi und Umgebung. Wir nähern uns dem Agriturismo Malvarina: Der Bauernhof liegt in spektakulärer Lage auf den Hügeln über Assisi. Auf der Terrasse genießen wir eine typische schmackhafte Vorspeise, die mit lokalem Olivenöl angereichert wird – und der erste Hunger nach der einstündigen Wanderung ist schnell gestillt. Im Restaurant erwarten uns mit kleinen Olivenzweigen geschmacksvoll geschmückte Teller und eine Reihe weiterer leckerer Speisen. Bei den gnocchi con ragù di cortile und dem salzigen Kuchen aus Kastanienmehl kann ich – wie viele andere auch – der Versuchung nicht widerstehen, zweimal davon zu nehmen!

TIPP
Eremo delle Carceri di San Francesco

Ein fast mystisches Erlebnis hat man im Eremo delle Carceri di San Francesco (der Einsiedelei der Gefängnisse) in 800 Meter Höhe. Die direkt an den Felsen gebaute Einsiedelei befindet sich in einer steilen Waldschlucht am Monte Subasio inmitten dichter Eichenwälder knapp 5 Kilometer von Assisi entfernt. In der Stille dieses Wallfahrtsortes, der heute von acht Brüdern bewohnt wird, soll sich der heilige Franz von Assisi um 1205-1206 zurückgezogen haben, um zu beten und im Einklang mit der Natur zu sein.  Bei einem eindrucksvollen Spaziergang durch den Wald sieht man auch die alte Eiche, bei der er, laut der Tradition, zu den Vögeln predigte. Auch die Einsiedelei gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe, zusammen mit der Basilica di San Francesco und weiteren Stätten von Franziskus in und rund um Assisi.

Informationen: www.visit-assisi.it
www.umbriatourism.it
www.umbriapatrimoniounesco.com

Agriturismo Malvarina
Neben der bekannten Osteria, die auch im Führer Osterie d’Italia Slow Food zu finden ist, bietet der Bauernhof auch komfortable Zimmer und Apartments, darüber hinaus Kochkurse und verschiedene Aktivitäten im Freien, wie Wanderungen zu Fuß oder mit dem Pferd.
www.malvarina.it

Führung in deutscher Sprache bei Monia Minciarelli: 0039/347/6379795 oder monia_minciarelli@libero.it

Text und Bilder: Nicoletta De Rossi

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