„Für mich kann man in keinem anderen Fahrzeug ein Land intensiver erleben, den Duft einer Landschaft aufnehmen, dabei die Sonne auf der Haut spüren und den Wind durchs Haar streifen lassen. Dieses ganz besondere Fahrgefühl vermittelt bei mir nur ein Oldtimer oder ein Cabrio. Und ein Sonnenland wie Italien ist prädestiniert dafür!“, sagt Ingrid Hofmeister. Und die meisten Oldtimer- und Cabrio-Liebhaberinnen und -Liebhaber sehen das genauso. Seit jeher ist die Inhaberin von „Umbria mia“ ein Autofreak. Auf die Idee, das fast unbekannte Umbrien touristisch zu vermarkten, kam sie beim Besuch einer Arbeitskollegin, die nach Umbrien gezogen war. Gemeinsam mit ihr bereiste sie das grüne Herz Italiens, um einige Partner für die Vermittlung von touristischen Angeboten von besonderen Domizilen sowie Privatvermietern kennen zu lernen. Das war die Geburtsstunde von „Umbria mia“.
Am Anfang Umbrien und die Toskana
„Die Vermarktung des kleinen grünen Juwels begann holprig und wir beschlossen, die große Schwester Toskana mit in die Angebote einzubeziehen, denn im Grenzgebiet Umbrien-Toskana gibt es dafür viele Möglichkeiten. Ein spannendes Beispiel: Poggio Bianco, ein auf einem Hügel gelegenes Anwesen mit dem Blick auf den Lago di Chiusi, den Lago di Montepulciano und den Lago Trasimeno – wie ein Fenster nach Umbrien“, erzählt Hofmeister, die ihr Unternehmen 2009 gründete.
Mit „Umbria mia“ in Italien unterwegs
Heute finden die Autotouren auch in anderen italienischen Regionen wie Südtirol, Venetien, Emilia-Romagna, Lombardei und im Friuli statt. „Im Laufe der Jahre ist die Zahl der Genussreisen für Oldtimer, Cabrio und auch Sportwagen auf 18 verschiedene Touren mit 5, 6 oder auch 7 Übernachtungen gewachsen und der Möglichkeit, zwei Touren zu kombinieren. Für Sportwagenclubs organisieren wir maßgeschneiderte Touren sowie für Gruppen, die in Eigenregie fahren möchten. Für 2025/2026 werden wir das Angebot um Abruzzen-Apulien und vielleicht auch um die Stiefelspitze, auf jeden Fall aber um Sizilien erweitern“, sagt die deutsche Unternehmerin. Alle Reisen von „Umbria mia“ sind geführte Touren mit 5 bis max. 7 Fahrzeugen und Frau Hofmeister ist bei jeder Tour im begleitenden Führungsfahrzeug gemeinsam mit einem ihrer lokalen Guides dabei. Am Autorennen “Mille Miglia” hat sie nie teilgenommen, „aber Umbria mia hat immer die aktuellen Strecken und war in der Vergangenheit auch mit Teilnehmern bei einigen Durchfahrten dabei. Mein Lieblingsort, um das Rennen zu sehen, ist das Bergdorf Radicofani in der Toskana, wo wir in den vergangenen Jahren auch den Teilnehmern bei der Durchfahrt zugesehen haben“, erzählt Hofmeister.
Sind Oldtimer nachhaltig?
Nachhaltigkeit spielt auch bei Oldtimern eine Rolle. „Oldtimer sind nachhaltig, sie werden gehegt und gepflegt und sind keine Fahrzeuge, die dauernd wieder neu erfunden werden müssen. Für mich eine Philosophie… unsere Reisen mit Oldtimern sind keine Veranstaltungen im Race Tempo, wir sind gemütlich in der Natur unterwegs und erleben genussvoll die authentische Küche für den Gaumen und Freude für die Augen mit Natur pur. Ich bevorzuge die Kombination aus Città Slow und der Slow Food Philosophie, auch ein Stück Nachhaltigkeit“, so Hofmeister.
Autotouren mit Genussreise
Genuss ist ein ganz wesentlicher Bestandteil der Touren von „Umbria mia“, denn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer genießen die Landschaft, besuchen Weingüter, Produzenten von Olivenöl, Käse und anderen lokalen Produkten. „Wir bevorzugen urige, authentische Restaurants und lieben die Slow Food-Philosophie. Dabei bin ich der ‚Scout‘ für die Auswahl aller Genussorte, die in die Tour eingebunden werden. Und natürlich auch die Hotels. Unsere Domizile haben in der Regel nicht mehr als 40 Zimmer, sind entweder ein Boutiquehotel, ein Landgut, ein Weingut, ein Palazzo oder ein Castello und seit vielen Jahren bewährte Partner“, erklärt Ingrid Hofmeister. Und nun „partiamo!“
Informationen: www.umbria-mia.de
Wer kann an den Autotouren teilnehmen? Oldtimer (30 Jahre alt) aber auch Youngtimer, die möglichst nicht jünger als 25 Jahre sein sollten.
Im September ist eine neue Tour geplant, die dann 2025/2026 ins Programm aufgenommen wird. Im Rahmen einer „Stiefeltour“ entlang der italienischen Küste wird „Umbria mia“ Sizilien bereisen – unter anderem auf den Spuren der Targa Florio fahren, das Targa Florio Museum besuchen und Teilstrecken des ältesten Langstreckenrennens auf öffentlichen Bergstraßen der Welt von 1906 unter die Räder nehmen. „Im kalabrischen Villa San Giovanni nehmen wir die Fähre nach Messina. Von dort rollen wir auf der Küstenstraße nach Süden bis Marzamemi. Am nächsten Tag besichtigen wir das UNESCO-Weltkulturerbe Villa Romana del Casale, bevor es auf der Strecke der Targa Florio weiter in die Madonie geht. Weitere Stationen sind das Bergdorf Caccamo, eine Salzlagune bei Trapani, Segesta mit den eindrucksvollsten antiken Stätten der Welt, eine Thunfischfabrik und natürlich sizilianische Weingüter! Bekannte Städte wie Taormina haben wir bewusst ausgelassen. Wir sind auf Landpartie zu spannenden Bergdörfern und auf kleinen Küstenstraßen zu idyllischen Fischerdörfern“, verrät Ingrid Hofmeister.
Text: Nicoletta De Rossi – Bilder: „Umbria mia“; Aufmacher-Bild: Frank Gindler