Der Roman „Non lo fa nemmeno Dio“ erzählt von Menschen mit der Tendenz, für den Anderen immer zur Verfügung zu stehen und ihm helfen zu wollen. Diese Menschen fühlen sich oft auch dazu verpflichtet, das zu machen, nicht weil sie davon überzeugt sind, sondern nur weil andere es von ihnen verlangen. So ein Mensch ist auch Bianca, die Hauptfigur des in italienischer Sprache verfassten Romans der Autorin Alessandra Brisotto aus Venetien, die seit 2005 in Deutschland lebt und tätig ist.
Bianca lebt in einfachen Verhältnissen und hat einen bescheidenen Job: Sie ist Hausmeisterin in einer Schule. Bescheiden ist auch ihr Umfeld sowie ihre Kollegen, jeder mit seinen eigenen alltäglichen und persönlichen Problemen. Im Roman wird dieser einfache Alltag mit seinen Hürden und Schwierigkeiten, aber auch mit seinen kleinen einfachen Freuden beschrieben. Die Versuchung, jedem zu helfen und jedem beizustehen, ist für Bianca immer groß, doch im Laufe der Zeit beginnt sie, Abstand von den Menschen zu nehmen, die sie nur für sich selbst beanspruchen und ihr sogar Schuldgefühle jagen wollen, wie beispielsweise Viola oder Berta. Die Gefahr, in die alte Rolle der „guten“ Bianca, die kaum „nein“ sagen kann, zurück zu fallen lauert überall. Gegen Ende des Romans erkennt Bianca jedoch, dass „Keiner einen dazu zwingen kann, etwas zu tun. Das tut nicht mal Gott (Non lo fa nemmeno Dio).“ Eines Tages lernt Bianca dann Francesco kennen, und mit ihm kommt frische Luft in ihren Alltag…
Ein Buch für Leser, die der italienischen Sprache mächtig sind und sich für die großen Fragen des Miteinanders interessieren.
„Non lo fa nemmeno Dio“
von Alessandra Brisotto
Alba Edizioni
ISBN: 978-88-994141-32-0
Text: Nicoletta De Rossi