Buongiorno Simone! Warum kam dir vor drei Jahren die Idee, Simple Italian Podcast zu gründen? Du sprichst fließend mehrere Sprachen, die du dir mit deiner Methode selbst beigebracht hast, aber du bist Ingenieur und hattest während deiner Ausbildung und deines Studiums wenig mit Sprachen zu tun.
Simone Pols: Das Erlernen verschiedener Sprachen ist mit verschiedenen Phasen in meinem Leben verbunden. Kurz nach meinem Studium in Mailand bin ich nach Deutschland gezogen, um dort zu arbeiten. Damals konnte ich kein Wort Deutsch, selbst bei der Reservierung im Restaurant hatte ich Schwierigkeiten, meinen italienischen Nachnamen verständlich zu machen – also erfand ich den Fantasienamen Pols. Da habe ich angefangen, Deutsch zu lernen. Dann ging ich nach Österreich und arbeitete später für eine spanische Firma, wo meine Kollegen nur Spanisch sprachen. Das war die Geburtsstunde meiner Leidenschaft für die Sprache.
Sprachen bilden Brücken zwischen den Menschen und schaffen neue Freundschaften und Beziehungen
Hast du neben deiner Muttersprache Italienisch eine Lieblingssprache?
Simone Pols: Spanisch ist meine emotionale Sprache, weil ich damit meine erste Solo-Reise verbinde und es auch die Sprache meiner engsten Freunde ist. Englisch konnte ich schon, irgendwann habe ich mich auch für Französisch entschieden und Russisch habe ich nur zum Spaß gelernt. Die Art und Weise, wie man mit Menschen umgeht, wenn man eine andere Sprache spricht, ist anders. Deshalb stimme ich Nelson Mandela zu: “Se parli a un uomo in una lingua che capisce, gli va alla testa. Se gli parli nella sua madrelingua, gli va al cuore” (Wenn man mit einem Menschen in einer Sprache spricht, die er versteht, erreicht man seinen Verstand. Wenn man mit ihm in seiner eigenen Sprache spricht, erreicht man sein Herz.)
Die Tipps von Simone
Was ist die beste Methode, um eine Sprache zu lernen?
Simone Pols: Durch Ausprobieren. Es gibt in der Tat verschiedene Methoden, um eine Sprache zu lernen. Die Geschwindigkeit, mit der man eine neue Sprache lernt, ist der Faktor für die Anpassung der eigenen Lernmethode. Denn irgendwann erreicht man in der neuen Sprache sozusagen einen „toten Punkt“, an dem man nichts Neues mehr lernt. Am Anfang sollte man viel Input bekommen, der verständlich sein sollte. Um von einer passiven zu einer aktiven Sprachkenntnis zu kommen, sollte man etwas tun, das einem viel Energie abverlangt: Man sollte versuchen, etwas Schwierigeres zu tun. So wird man ermutigt. Wenn man eine Sprache lernt, muss man immer sehr konzentriert sein. Und nicht zuletzt lernt man Sprachen am besten mit Menschen, die einem ein gutes Gefühl geben.
Informationen über Simple Italian Podcast hier
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Interview: Nicoletta De Rossi – Bilder: privat