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„Die sardische Hochzeit“

Große Gefühle sind im Spiel in dem packenden Roman „Die sardische Hochzeit“ von Grit Landau. Sie schildert das Sardinien der Jahre kurz vor Mussolinis Machtergreifung, wo Traditionen und Bräuchte eine große Rolle spielten, vor allem wenn es um das Heiraten geht.

Die sardische Hochzeit“ von Grit Landau gehört zu den Romanen, die man so schnell nicht aus der Hand legen möchte, so packend ist die Handlung. Die Autorin erzählt in 18 Kapiteln eine Liebesgeschichte von fast archaischer Wucht: Dabei geht es um eine „unmögliche“ Liebe zwischen Leo Lanteri, Kriegsveteran und Erbe einer Olivenplantage aus Ligurien, und Gioia Soriga, Tochter eines Landgutsherren und Mussolini-Anhängers bei Sassari auf Sardinien. Da Leo im Streit einen Faschisten getötet hat, muss er aus Ligurien verschwinden. Sein Vater schickt ihn deshalb auf „Geschäftsreise“ nach Sardinien, wo er eine spezielle Olivensorte finden, bzw. kaufen soll. Auf Sardinien findet er aber die Liebe seines Lebens: Gioia. Sie ist verlobt und soll bald Gavino, den Spross eines ursardischen Clans von Pferdezüchtern heiraten. Die Ehe soll auch dazu dienen, die zwei Familien zu verbünden. Die ganze Handlung spielt in einer Zeit, in der Sardinien, so wie ganz Italien, am Rande des Umsturzes steht.

Das Portrait eines unbekannten Sardiniens

Mit diesem Roman gelingt es Landau, auch die menschlichen Abgründe, wie Verrat und Spionage, in der Zeit vor Mussolinis Machtergreifung auf der italienischen Insel zu beschreiben. Auf Sardinien trifft Leo auch auf alte Kriegsveteranen, die wie er entweder Überlebende der Isonzo-Schlachten oder ehemalige Frontkämpfer der Brigata Sassari waren. Beim Lesen lernt der Leser auch uralte sardische Bräuchte und Traditionen kennen, an die sich die Menschen damals noch rigoros hielten – eine weitere Hürde für die Liebe von Leo und Gioia. Am Anfang jedes neuen Kapitels präsentiert die Schriftstellerin typisch sardische Figuren, wie beispielsweise die Feen Is Janas, oder Traditionen, wie den malocchio (bösen Blick) S’Ogu Malu. „Die sardische Hochzeit“ ist eine Lektüre nicht nur für hoffnungslose Romantiker, sondern auch für Interessierte am Bild eines eher ungewöhnlichen Bella Italia.

Informationen:

„Die sardische Hochzeit“, von Grit Landau – Droemer

ISBN 978-3-426-28227-4 www.droemer-knaur.de

Rezension: Nicoletta De Rossi

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