bruno da Todi ist sein künstlerischer Name, der aus der umbrischen Stadt Todi stammt, wo der Künstler geboren wurde. Als Laie ist man auf den ersten Blick versucht, seine Gemälde in der Kategorie „Collage“ einzuordnen. Man täuscht sich aber, denn die Teile von Spitzen, die abgerissenen bunten Stücke von T-Shirts und Hemden, die farbenfrohen Fetzen von Damenblusen oder ein paar Söckchen werden zuerst auf die Tafel aufgeklebt, danach bemalt, überspachtelt, verbrannt und lackiert – eine ziemlich einzigartige und originelle Technik! Der italienische Künstler arbeitet gerne mit Stofffragmenten, denn diese repräsentieren die Realität. Die Fetzen alter Kleidungsstücke – „die Aussonderungen der Konsumgesellschaft“, wie bruno da Todi betont – sind die echte Materie und geben seinen Werken den realitätsbezogenen Charakter.
Der Künstler kann für jedes seiner Werke lange Geschichten erzählen und deren kritischen – manchmal sogar sarkastischen – Hintergrund erklären. Seinen teils warnenden, teils hoffnungsvollen Botschaften für und an die Menschen – zum Beispiel gegen die Heuchelei oder für die Menschrechte und –pflichten – gibt er durch seine Werke einen ästhetischen Ausdruck.
„In meinen Wäschebildern ist mein ganzes Sprechen über den Menschen enthalten. Die alten, bearbeiteten Stoffe bringen die Realität in meine Bilder“, erklärt da Todi, der vor über zehn Jahre sein Atelier in der Fürther Straße in Nürnberg eröffnete.
Es ist kein Zufall, dass die auf der Wäscheleine hängende Wäsche eines seiner Lieblingsmotive ist, denn die Wäsche stellt „die heutige Menschheit dar, die nicht nur aus Helden, sondern leider auch aus Verbrechern, Verrätern und korrupten Menschen besteht.“
Informationen: www.brunodatodi.de Mehr über den Künstler findet man im Buch „stelle e pane… von den Sternen zum Brot…“ von den Autoren Jutta und Joachim Lindner auf Deutsch und Italienisch geschrieben – ISBN 978-3-00-027043-7
Text: Nicoletta De Rossi • Bilder: Bruno da Todi
Erscheinungsdatum: 24.10.2016