Einzigartig ist die Sprache, einzigartig ist die Musik und einzigartig sind auch die Bilder des Ende Mai 2021 erschienenen Albums von Max von Milland „Der Oanzige“.
Im Südtiroler Dialekt singt der Brixner Künstler, der mittlerweile in München zuhause ist. Mit 20 Jahren zog er nach Berlin um. „In Berlin hatte ich so viel Heimweh, ich habe das nicht mehr ausgehalten, ich musste wieder nach Süden. Aber ich brauche beides: die Heimat in Südtirol, um herunterzukommen, und die vielfältigen Inputs einer Großstadt“ – und tatsächlich fühlt er sich in der bayerischen Hauptstadt gut, vielleicht weil auch die Sprache dort näher an seiner Muttersprache ist. Max von Milland singt ausschließlich im Südtiroler Dialekt, denn in seiner Mundart kann er die Gefühle besser in Worten ausdrücken. „Das bin ich, das ist ehrlich,“ betont der sympathische Künstler. Mit 14 Jahren wusste Max schon was er wollte: Damals brachte er sich selbst heimlich das Gitarrenspielen bei und gründete seine erste Band. „Ich hatte schon damals eine Vision,“ betont der 34-jährige Südtiroler. Dieser Vision ist er treu geblieben, und seine Leidenschaft ist inzwischen zum Beruf geworden. Ob er ein Favorit unter seinen Songs hat? „Wie es oft passiert ist das immer das ‚Baby‘, das heißt das jüngste Album. Von den älteren Liedern habe ich eine Vorliebe für ‚Adrenalin‘“, gibt er zu.
Ein Neuanfang mit „Der Oanzige“
Im Song „Der Oanzige“ geht es um Erinnerungen. „Man blickt immer schön zurück,“ sagt er überzeugt. Selbst die graphische Gestaltung mit den wunderbaren Ambrotypie-Fotografien von Kurt Moser scheint in Richtung „Vergangenheit“ zu gehen – aber die ausgesuchte Technik der Bilder ist nicht nur einzigartig, sie ist gleichzeitig innovativ. In der Tat schaut Max von Milland mit seinem neuen Album entschieden nach vorne. Vor „Der Oanzige“ hatte er seine Songs immer allein komponiert, diesmal hat er sich hochinteressante Mitstreiter ausgesucht, wie beispielsweise LaBrassBanda. Nach der Veröffentlichung von drei Alben („Woher i eigentlich kimm“ 2013, „Bis dir olls wieder gfollt“ 2015 und „Bring mi hoam“ 2018), zahlreichen Konzerten und TV-Auftritten und der Gründung eines eigenen Labels steht der Titel „Der Oanzige“ für etwas Neues in seiner Karriere. „Dieses neue Album ist das Ergebnis eines künstlerischen Werdegangs und ein Neuanfang“, bekräftigt der Sänger, dessen Genre man mit „Singer/Songwriter Folk“ im Südtiroler Dialekt am besten bezeichnen kann.
Vor dem Gespräch mit Max von Milland habe ich mir mehrmals das neue Album angehört. Dabei musste ich feststellen, dass „Der Oanzige“ ziemlich ansteckend ist, genau wie die Ausstrahlung des Südtiroler Künstlers. Seine Songs tun einem gut: Das ist was wir brauchen, besonders jetzt.
Informationen: www.maxvonmilland.com
Text: Nicoletta De Rossi – Bilder: Sebastian Riepp