Im Schuhmuseum „Museo Internazionale della Calzatura“ von Vigevano erfährt man, dass in der lombardischen Stadt in der Provinz Pavia der Pfennigabsatz geboren wurde. In der Tat wuchs Ende der 40er Jahre unter den Modedesignern das Bedürfnis, Schuhe mit höherem und dünnerem Absatz herzustellen. Einige lokale Schuhmacher präsentierten auf der Schuhmesse in Vigevano 1953 Modelle mit einem zwischen 8 und 10 cm hohen Absatz aus Holz und Aluminium (jeweils der Hälfte): Der Stilettoabsatz war da! Ob die späte Stunde für die Herstellung dieses Schuhmodells mit der wunderschönen, grandiosen, jedoch gepflasterten Piazza Ducale in Vigevano zu tun hat? Zum Glück kann man heute unter den Arkaden spazieren gehen, die den Platz umgeben, ohne Gefahr zu laufen, die schönen Stilettos kaputt zu machen.
Das Schuhmuseum ist im Castello Sforzesco beherbergt und zeigt die Entwicklung der Schuhe und der Schuhmarken: In Vigevano begann man mit dieser handwerklichen Tradition bereits im Jahre 1392. Schuhe verschiedenster lokaler Schuhhersteller sowie internationaler Schuhdesigner bewundert man in der permanenten Schau, die auch eine Multimediale Ecke hat. Klassische und exzentrische Modelle sieht man in den Vitrinen des Museums, auch sehr alte Modelle, wie der für die Gegend typische Schuh „pianella“ von 1495, den angeblich die Herzogin Beatrix von Este trug.
Informationen: www.museocalzaturavigevano.it und www.pv.camcom.it
Text und Bilder: Nicoletta De Rossi