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Spoleto – eine Stadt nach Menschenmaß

Die malerisch gelegene Stadt Spoleto gehört in Umbrien zu den schönsten und am meisten besuchten Ortschaften – trotzdem ist sie sich selbst treu geblieben.

In Spoleto fühlt man sich gleich wohl, vielleicht weil es trotz der vielen Besucher eine Stadt noch nach Menschenmaß ist. Um in die Altstadt zu gelangen, muss man nach oben. Deswegen verfügt die umbrische Stadt über verschiedene öffentliche Rolltreppen, die umsonst die Personen bis zur Altstadt und zur Rocca bringen.

Leckere Spezialitäten

Auf der Piazza del Mercato herrscht immer reges Treiben. Ich unterhalte mich mit einem Straßenhändler, der leckere Panini mit der typischen Porchetta verkauft. Wegen der steigenden Preise fragt er sich besorgt, ob es sich noch überhaupt lohnt, weiterzuarbeiten. Auf den Platz blicken auch historische Läden, wo man alle möglichen lokalen Spezialitäten erwerben kann – ein wahres Paradies für Feinschmecker! Salami, Wild- und Wurstwaren aller Sorten, genauso unzählige Käsesorten werden hier verkauft. Die hängenden italienischen Fahnen sollen sicherlich auf die italienische bzw. lokale Herstellung der Produkte hinweisen.

Der Dom: das Wahrzeichen der Stadt

Vorbei am Brunnen des Platzes gelange ich über die Via Saffi zum Dom. Ich bleibe ein paar Minuten oben auf der Treppe und genieße das Spektakel. Die Fassade der Kathedrale S. Maria Assunta aus dem 12. Jh. bezaubert nicht nur mich durch ihre Fensterrosen und das große Mosaik aus dem Jahr 1207. Geduldig warte ich, bis die Sonne die ganze Fassade beleuchtet, damit ihre Farben mehr zur Geltung kommen. Auch innen stockt einem der Atem, vor allem vor den monumentalen Fresken von Filippo Lippi, welche die Apside komplett ausschmücken. Draußen blendet die Sonne. Ich nehme die Rolltreppe am Dom und fahre hinauf zur Rocca.

Beeindruckende Architektur   

Die imposante rechteckige Rocca Albornoz ragt über der Stadt auf dem Hügel Sant’Elia. Der Bau der Festung mit ihren 6 mächtigen Türmen begann 1359. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick über Spoleto und die ganze Umgebung. Ich nehme wieder die Rolltreppe und steige an der nächsten Station (Giro della Rocca) aus. Einen schönen Spaziergang bietet sich rund um die obenstehende Rocca an. Es ist noch nicht viel los, es sind nur Einheimische unterwegs: Einige gehen Gassi, andere joggen. Ein paar Leute sitzen auf einer Bank und lesen. Eine angenehme Stille begleitet mich, die Geräusche der Altstadt schaffen es nicht hierher.

Bald öffnet sich vor mir ein weiteres Spektakel: die 230 Meter lange Brücke Ponte delle Torri mit ihren 10 Bogen, die das Tal überspannt. Darüber hatte auch Johann Wolfang Goethe in seiner „Italienische Reise“ am 27. Oktober 1786 geschrieben. „Spoleto hab‘ ich bestiegen und war auf der Wasserleitung, die zugleich Brücke von einem Berg zu einem andern ist…“  Über die lange Via Brignone erreiche ich Piazza della Libertà und das Teatro Romano aus dem 1. Jh. v. Chr. Es hat ein Durchmesser von ungefähr 70 Meter und wurde erst vor einem Jahrhundert so richtig entdeckt, denn es wurde nach den alten Römern von den Benediktinern zu Kreuzgang des Klosters umgestaltet. Die Sonne geht langsam unter. In meinem nahen gelegenen Hotel entspanne ich mich und lasse die vielen Eindrücke meines Besuches in Spoleto Revue passieren.

Tipps: Es lohnt sich ein Besuch der Kirche San Pietro mit ihrer prächtigen romanischen Fassade. Von dort aus hat man einen schönen Blick auf die Rocca. Die Umgebung von Spoleto kann man auch auf zwei Rädern entdecken. Eine schöne, aber anspruchsvolle Route führt von Spoleto durch die Val Nerina zu den Gipfeln des Apennins über 114,5 Km. www.bikeinumbria.it

Das Festival der zwei Welten

Das internationale „Festival dei Due Mondi“ (Festival der zwei Welten) findet heuer zwischen dem 23. Juni und dem 9. Juli 2023 statt. Während der zwei Wochen dreht sich alles um Kunst in ihren verschiedensten Facetten. Infos darüber: www.festivaldispoleto.com   

Informationen über Spoleto:  http://www.comune.spoleto.pg.it/turismoecultura/

www.spoletocard.it

und über Umbrien: www.umbriatourism.it und www.italia.it

Text: Nicoletta De Rossi – Bilder: Harald G. Koch und Nicoletta De Rossi

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