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Crotone: Paradies für Sonnenanbeter

Die kalabrische Küste am Ionischen Meer rund um Crotone bietet alles, was das Herz eines Strandurlaubers begehrt. Ein Strand reiht sich an den anderen: ein Paradies für Wasserratten, Wind- und Segelsportler und Familien.

Von der Sonne geküsst und von der Natur gesegnet: Crotone liegt in Kalabrien an der ionischen Küste. Kein Wunder, dass die griechischen Achäer im 8. Jahrhundert v. Chr. diesen Ort für ihre Stadt wählten, denn die Küste fasziniert auch heute noch mit ihrer herrlichen Natur und dem türkisblauen Meer – trotz der modernen verlassenen Gebäude und renovierungsbedürftigen Häuser, die oft ein Kontrastprogramm bilden. Ich schließe die Augen und spüre die Sonnenstrahlen, die diese Region fast das ganze Jahr über erwärmen, das Rauschen des Meeres – Balsam für die Ohren – und den Wind, der ein wenig Abkühlung bringt. Crotone ist ein Paradies für Sonnenanbeter und Wasserratten. Wenn diese Küste heute noch so atemberaubend schön ist, wie muss sie dann vor Jahrhunderten ausgesehen haben? Wahrscheinlich hätte man einige Superlative gebraucht, um sie zu beschreiben.

Zwischen Natur und Geschichte

An dieser Küste reihen sich die Strände aneinander: mal feiner Sand, mal Felsen oder Kies. Selbst die Farben sind hier vielfältig: Neben goldenen Sandstränden entdeckt man auch solche mit rotem Sand. Auch direkt in der Provinzstadt Crotone gibt es gute Bademöglichkeiten: nicht nur in einem der Lidi, sondern auch an genügend freien Stränden – immer mit kristallklarem Wasser. Bei meinem ersten Spaziergang entlang der langen Strandpromenade gönne ich mir eine erfrischende Granita und lasse mich von den warmen Sonnenstrahlen verwöhnen, während ein Straßenhändler an der Ecke saftige Feigen verkauft.

Am alten Hafen geht es bergauf in Richtung Castello Carlo V. Der mächtige Festungsbau wacht seit 1541 in spektakulärer Lage über die Küstenstadt. Kapernpflanzen wachsen an den hohen Mauern der alten Festung, die auf der antiken Akropolis errichtet wurde. Von hier aus erreicht man schnell das Archäologische Museum und taucht in ein Labyrinth aus engen Gassen ein, das an arabische Städte erinnert. Hier erlebt man das authentische Crotone. Ein morbider Charme umgibt die Altstadt, in der die Wäsche über den Köpfen hängt, die Wände ab und zu mit Wandmalereien verziert sind und man auf kleinen Plätzen Kleinode wie die beeindruckende Kirche Chiesa Santa Chiara oder alte, allzu oft verschlossene Palazzi entdeckt. Plötzlich steht man vor dem Dom: Von hier ist es nur ein Katzensprung zur Piazza Pitagora, dem pulsierenden Herz der modernen Stadt.

Das Erbe Pythagoras

Die Stadt des antiken Mathematikers und Philosophen Pythagoras überzeugt mich durch ihr ursprüngliches Flair und ihre spontane Gastfreundschaft. Als Tourist wird man hier herzlich aufgenommen und wenn man Freundschaften schließt, halten diese für immer. Bei Tisch resümiere ich die schönen Eindrücke meines ersten Tages in Crotone. Natürlich sind in der näheren Umgebung die Spuren einer gescheiterten Industrialisierung nicht zu übersehen, die Crotone nach dem Zweiten Weltkrieg zumindest für einige Jahrzehnte Wohlstand brachte. An manchen Ecken scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, aber genau diese Authentizität ist es, die man sucht.

Beim Abendessen in Crotone scheinen die Platten mit den verschiedensten Antipasti kein Ende zu nehmen: Fangfrischer Fisch und Muscheln stehen neben gefülltem Gemüse, würzigen Wurstspezialitäten und pikantem Pecorino. Erst um 22 Uhr gibt es die Nudelgerichte. Einige Einheimische kommen jetzt ins Restaurant, aber bei den sommerlichen Tagestemperaturen kann man verstehen, warum hier so spät gegessen wird. Ein anschließender Spaziergang entlang der Strandpromenade ist unumgänglich: Jung und Alt treffen sich an der Promenade, um Musik zu hören, ein Eis zu essen, die späte Brise zu genießen, den Mond im Meer zu bewundern oder einfach nur zu sehen und gesehen zu werden.

TIPP: Ein Muss für Liebhaber der antiken Geschichte sind die Überreste des Tempels der Hera Lacinia in Capocolonna, etwa 15 Kilometer südlich von Crotone. Wo ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. ein prächtiger Tempel stand, ragt heute nur noch eine einzelne dorische Säule in den Himmel. Ein fantastisches Fotomotiv mit dem Meer im Hintergrund – ebenso wie die Kapelle Stella Marina (Wallfahrtskirche Santuario di Santa Maria di Capocolonna) und der daneben stehende Turm Torre di Nao.

Informationen:

über Crotone und Umgebung hier

Ausflüge rund um, und in Crotone: CTG Kroton

Wer nach deutschsprachigen Kontakten in Crotone sucht, der wendet sich an Loris Rossetto und seinen Verein „Amici del Tedesco

Übernachten

Ostello Casa di Chiara: Urige, ruhige und liebevoll geführte Herberge im alten Palazzo im Herzen von Crotone, nur ein paar Minuten vom Castello und dem Strand entfernt.  

Hotel Lido degli Scogli: Schöne Anlage am Meer, mit großem Pool, gepflegtem Garten und privatem Strand. Großzügige Zimmer mit jedem Komfort. Das Hotel ist mit den unzähligen, sehr originellen Kunstwerken des Künstlers Mario Sposato geschmückt, einem der Inhaber der Anlage. Empfehlenswertes eigenes Restaurant.  

Hotel Casarossa: Große Anlage im Grünen, mit großzügigem Pool und Lido mit Sandstrand; in der Hochsaison mit Animation. Gutes eigenes Restaurant. Ideal für Familien. 

Einkehren

Ristorante Pizzeria Orfeo: Leckere Vorspeisen für jeden Geschmack und sehr guter, fangfrischer Fisch in gemütlicher Atmosphäre.

Trattoria–Pizzeria A Ra Gghjàzza : Einfache, sehr leckere Küche im urigen Ambiente: Man speist im Hinterhof. Ein Muss ist der Antipasto Ara Gghjazza aus 8-10 verschiedenen Gerichten. Via Silvio Messinetti 25

Gambero Rosso: Lido, Restaurant, Pizzeria und Bar am Lungomare in schöner Lage über dem Strand. Viale Gramsci 11

Text und Bilder: Nicoletta De Rossi

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