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Treviso zum Genießen

Treviso bezaubert den Besucher mit seinen kleinen Kanälen und der raffinierten Eleganz seiner Palazzi. Im Winter ist die Hauptstadt der Marca Trevigiana die Hochburg des Radicchio Rosso di Treviso.

Wohlstand und Glück brachten Treviso seine Wasserläufe in der Vergangenheit. Heute verleihen die Flüsse Sile und Cagnan der Stadt ein besonderes Flair und charakterisieren die hübsche Altstadt. Bei einem Spaziergang in der Hauptstadt der Marca Trevigiana fallen jedem sofort die zahlreichen Kanäle mit grünschimmerndem Wasser neben romantischen und malerischen Gassen ins Auge. Dabei denkt man an die nahe gelegene Lagunenstadt – und in der Tat stellt man oft Ähnlichkeiten zwischen den beiden Städten in der Architektur der Palazzi, der Brücken und der Durchgänge fest. Einer der beliebtesten und lebendigsten Orte der Stadt ist die Isola della Pescheria (die Insel des Fischmarkts): Hier trifft man sich beim Einkaufen, hier plaudert man miteinander, und hier genießt man zusammen in einer Bar einen Prosecco und das friedliche Geplätscher des Wassers. Fisch der unterschiedlichen Art wird jeden Morgen zum Kauf angeboten. In der nahen Straße Via Palestro laden elegante Feinschmecker-Läden mit appetitlichem Obst und Gemüse zum Einkaufen ein und lassen dabei jedem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Im Winter werden sie vom roten Gold der Stadt, dem Radicchio rosso di Treviso, dominiert.

Gelassene Schönheit
Jedes Mal wenn ich Treviso besuche, scheint mir, dass die Zeit hier still steht: Die kleine Stadt strahlt noch dieselbe Schönheit aus, die Leute scheinen, immer gelassen zu sein, auch das gemächliche Dahinfließen des Gewässers ändert sich mit den Jahren nicht. Täusche ich mich? Ich verirre mich im Vicolo dei Buranelli: Wenn man inne halten möchte, sollte man hierher kommen und den Kanal der Buranelli mit seinen Arkaden bewundern. Nicht weit entfernt von hier gibt es einen ganz romantischen Ort: An der Brücke San Francesco entdeckt man ein mit Blumen umrahmtes Mühlrad – in Treviso gab es in der Vergangenheit viele Mühlräder, denn hier wurde das Mehl für das knapp 30 km entfernte Venedig gemahlen.

Von hier ist Piazza dei Signori, das Herz der Stadt, nur einen Katzensprung entfernt. Ich treffe mich mit ein paar alten Schulfreundinnen – selbstverständlich bei einem Aperitif am Palazzo dei Trecento, dem Symbol der Stadt. Wie viele andere hat jede von uns ein paar Einkaufstüten in der Hand. Die jüngeren Leute bevorzugen dagegen die Loggia dei Cavalieri: Als Treffpunkt hat die mit Fresken geschmückte alte Loggia Tradition, hier trafen sich die Signori der Stadt bereits im 13. Jahrhundert!
Hat sich am Hauptplatz der Stadt mit den Jahren etwas geändert? Nein, die Leute treffen sich in jeder Saison weiterhin hier zu jeder Uhrzeit, sie reden und diskutieren, als wären sie in einem gemütlichen Wohnzimmer. Wie immer gehen die eleganten Trevigiani auf der Via Calmaggiore spazieren, der Flaniermeile der Stadt schlechthin. Ein paar Mamas winken sich schnell gegenseitig zu, denn bald ist es Mittag, und man muss noch etwas zum Mittagessen vorbereiten, denn hier nimmt man sich noch die Zeit für eine richtige Mahlzeit zu Mittag. Radicchio rosso di Treviso habe ich bereits eingekauft: Heute gibt es Risotto al radicchio – buon appetito!

TIPPS
Der Radicchio rosso di Treviso eignet sich als Wintergemüse für die verschiedensten Rezepte, vom Antipasto bis hin zum Dessert.

Für den Risotto al Radicchio rosso di Treviso braucht man (für 4 Personen) 5 Köpfe auf dem Grill zubereiteten roten Radicchio, 350 g Reis, 1 kleine, fein gehackte Zwiebel, Butter, 50 g geriebenen Parmigiano, ½ Cognac, 2 Liter Brühe, Salz und Pfeffer.

Zwiebel in einer Kasserolle mit einem Stück Butter glasig braten. Den der Länge nach geteilten gegrillten Radicchio und den Reis dazugeben und kurz anrösten. Die Brühe nach und nach und unter ständigem Rühren aufgießen. Am Ende der Garzeit vom Feuer nehmen, mit einem Stück Butter und dem Parmigiano verfeinern. Mit dem Cognac, Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.

Apropos Radicchio rosso di Treviso: Es gibt sogar Bier, das mit Radicchio rosso aromatisiert wird! Birrificio San Gabriel: www.sangabriel.it

Locanda San Tomaso
Das gemütliche und zentral gelegene B&B bietet mit Kunstobjekten geschmückte Zimmer, die nach lokalen Weinreben benannt sind.
www.locandasantomaso.it 

Trattoria Toni del Spin  
In dem traditionsreichen Lokal genießt man typische Gerichte im gemütlichen Ambiente. Zur Krönung jeder Mahlzeit bekommt man das Dessert der Stadt schlechthin, das Tiramisu. www.ristorantetonidelspin.com 

Text: Nicoletta De Rossi   •   Bilder: Harald G. Koch

Erscheinungsdatum: 10.01.2017

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