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Das MAM von Moliterno

Die Geschichte eines modernen Mäzenatentums in der Basilikata: das MAM von Moliterno.

In Moliterno heißt ein großes Plakat mit dem Stadtplan des Dorfes und dem Schriftzug MAM die Besucher herzlich willkommen. Das Dorf im Alta Valle d’Agri ist eigentlich wegen einer leckeren kulinarischen Spezialität in der Basilikata, des Pecorino Canestrato Igp, und seiner normannischen Burg bekannt. Seit 2016 gibt es aber mit dem MAM einen weiteren Grund, um diese Ortschaft im dem schönen hügeligen Tal mitten im Nationalpark Appennino Lucano e dell’Alta Val d’Agri zu besuchen. MAM sind die Anfangsbuchstaben von Musei Aiello Moliterno, denn in dieser kleinen Ortschaft befinden sich gleich sieben Museen – ein Konzept, das seinesgleichen, nicht nur in der süditalienischen Region, sucht.

Ein Dorf als Galerie

Wir hatten schon von dem Konzept des MAM gehört, aber als wir die ersten Museen der Altstadt von Moliterno betraten, konnten wir nur staunen. In jedem Palazzo hingen unzählige Bilder, thematisch unterteilt. Einige zeigten Moliterno und die Basilikata, andere Ortschaften aus ganz Italien. Unterschiedliche Künstler malten Landschaften, Portraits, Stillleben oder abstrakte Objekte mit verschiedenen Maltechniken. Der Besucher wird dort von einer Fülle an Kunstobjekten überrascht: Neben Gemälden entdeckt er auch alte Bücher und kleine Bildhauerstücke. Gleichzeitig erfährt er mehr über die alten Wohngewohnheiten des Ortes – beispielsweise kann man die alten Öfen bewundern. 

Sieben Museen im Herzen von Moliterno

„Alles hat es mit dem Kauf und der Restaurierung eines Familienhauses 2010 angefangen. Gianfranco Aiello wollte damit seinen Vater Domenico ehren, der als Waise sein Haus mit 13 Jahren verkaufen musste. Auf diese Weise konnte er sich damals die Schule finanzieren,“ erzählt uns der Mitvorsitzende der MAM Museen, Pasquale Dicillo. Gianfranco Aiello hatte 2010 die Idee, das väterliche Haus in ein Casa-Museo zu verwandeln, um dort seine Kunstsammlung auszustellen und dem Publikum zugänglich machen. Dazu kaufte Signor Aiello weitere Häuser in der Altstadt von Moliterno und ließ auch diese restaurieren und in weitere Museen umwandeln. Damit zeigt Herr Aiello nicht nur eine großartige Sammlung unzähliger Kunstobjekte lokaler und internationaler Künstler, er hat auch das Zentrum des Dorfes bewahrt, renoviert und für Besucher geöffnet – und somit Moliterno bekannter gemacht und gleichzeitig Arbeitsperspektiven für die jüngere Generation geschaffen.

Das MAM und seine sieben Museen befinden sich rund um zwei Palazzi der Aiellos in Moliterno und sind thematisch unterteilt: Biblioteca Lucana, Novecento lucano, Ceramica del 900, Palazzo Aiello 1786, Via Rosario Contemporanea, Casa Domenico Aiello und Arte Moderna. Unter den Kunststücken sind auch Gemälde des Malers Michele Tedesco zu bewundern, der 1834 in Moliterno zur Welt kam.    

Informationen: über das MAM hier

Über die Region Basilikata: www.basilicataturistica.it

Über Moliterno hier

Essen und Trinken

Es lohnt sich die Bäckerei Villone zu besuchen: Unter den vielen leckeren Spezialitäten probieren Sie die Calzoncelli (eine Art Ravioli mit Kastanienfüllung): www.villone.it

Text: Nicoletta De Rossi – Bilder: Harald G. Koch

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