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Archeoplastica: ein Museum über gestrandeten Müll

Archeoplastica ist ein nachhaltiges Projekt von Millenari di Puglia. Ziel der apulischen Initiative ist es, ein Museum rund um den gestrandeten Müll zu gründen. Wir haben uns mit dessen Initiator, Enzo Suma, unterhalten.

Seit 2018 sammelt Enzo Suma gestrandeten Müll an den Stränden Apuliens, vor allem rund um seine Heimatstadt Ostuni. Zu dem Müll, der an der Küste strandet, gehören allerlei Flaschen, Dosen, Tuben und unzählige Einwegprodukte, die seit Jahrzehnten ins Meer landen. „Längst habe ich Müll am Strand gesammelt. Vor drei Jahren habe ich aber angefangen, einige alte Produkte beiseitezulegen. Darunter befinden sich viele Objekte aus den 60er und 70er Jahren. Deswegen kann man fast von Archäologie im gestrandeten Müll sprechen,“ erzählt Suma. Inzwischen hat der promovierte Umweltwissenschaftler über 200 solcher „archäologischer“ Funde gesammelt.

Gestrandeter Müll: Was kann man dagegen tun?

Mehrere Objekte, die Suma gesammelt hat, sind inzwischen über 60 Jahre alt. Dies ist leider der greifbare Beweis, dass Kunststoff nicht biologisch abbaubar ist. „Wenn wir so weiter machen, gibt es irgendwann mehr Plastik als Fische im Meer, denn Kunststoffe brauchen sogar mehr als tausend Jahre, um sich aufzulösen,“ mahnt der apulische Naturführer. Aus dieser ernüchternden Erfahrung heraus entstand die mutige Idee, ein virtuelles Museum über den gestrandeten Müll zu realisieren. „Es geht um eine Webseite, wo man diese sehr alten Müllobjekte genau beobachten kann, als wären sie eben normale historische Funde. Dafür wird von jedem Objekt ein 3D-Bild erstellt,” erzählt Suma.

Danach hat Millenari di Puglia vor, eine Wanderausstellung durch die Schulen Apuliens zu organisieren. Begleitet wird diese Aktion durch einen Flyer über das Projekt Archeoplastica und über die Notwendigkeit, den Gebrauch der Einweg-Plastik drastisch zu reduzieren. Die Idee hat große Resonanz in den italienischen Medien bekommen und immer mehr Leute unterstützen das Projekt. Suma bekommt alte gestrandete Produkte inzwischen auch aus anderen italienischen Regionen per Post zugeschickt – das gibt Hoffnung und weiteren Mut zur Bekämpfung dieses Problems, das uns alle betrifft.

Informationen:

Museum: www.archeoplastica.it

Finanziert wurde das Projekt Archeoplastica durch eine Crowdfunding-Initiative.

Archeoplastica ist ein Projekt von Millenari di Puglia, das 2013 den Preis für den apulischen Wettbewerb „Principi Attivi“ für die beste Idee junger Apulier gewann. Millenari di Puglia bietet verschiedene geführte Wanderungen und Ausflüge mitten in der Natur Apuliens an.     

Text: Nicoletta De Rossi

Bilder: Enzo Suma, Projekt Archeoplastica

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