Die Ausstellung „Antonio Ligabue. La grande mostra” in Cagliari auf Sardinien präsentiert 60 Werke, darunter Ölgemälde und Zeichnungen, die das gesamte Schaffen des Künstlers nachzeichnen. Ligabue entzog sich allen Konventionen und verwandelte sein schwieriges Leben in ein außergewöhnliches malerisches Abenteuer. Der als „italienischer Van Gogh“ bezeichnete Maler war ein Rebell und Visionär, der mit der Urkraft seiner Bilder die Kunstszene des 20. Jahrhunderts erschütterte. Antonio Ligabue (1899–1965) war jahrelang ausgegrenzt, fand in der Malerei seine authentischste Form der Erlösung und verstand es, seinen Schmerz in Kunst zu verwandeln.



Antonio Ligabue: Visionen einer inneren Welt
Er malte nicht, er brüllte regelrecht auf die Leinwand. Seine Werke sind keine einfachen Darstellungen der Realität, sondern Visionen einer inneren Welt, die in leuchtenden Farben, kraftvollen Pinselstrichen und lebendigen, symbolträchtigen Tieren explodiert. Die Raubtiere, ein wiederkehrendes Thema seiner Fantasiewelt, scheinen seine eigene instinktive Kraft zu verkörpern: Tiger, Adler und Löwen, die er mit fast fieberhafter Energie malt, sodass die Natur zur Metapher für die Seele wird. Daneben finden sich Haustiere, Pferde, Ochsen und treue Hunde. Mit einem Blick voller Empathie und Sanftheit betrachtet, verweisen sie auf das Bedürfnis nach Zuneigung und Zugehörigkeit eines oft missverstandenen Menschen.



Wo: Palazzo di Città, in Cagliari
Wann: bis zum 7. Juni 2026
Informationen: www.museicivicicagliari.it und www.arthemisia.it
Die Ausstellung „Antonio Ligabue. La grande mostra” wird von der Gemeinde Cagliari, Palazzo di Città – Musei Civici, mit Unterstützung der Autonomen Region Sardinien und der Fondazione di Sardegna in Zusammenarbeit mit Arthemisia organisiert und von Francesco Negri und Francesca Villanti kuratiert.
Text: Sylvia Pastres – Bilder: Schau “Antonio Ligabue. La grande mostra”