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Tremiti: die Inseln des Diomedes

Der apulische Archipel der Tremiti-Inseln schmückt den Sporn Italiens mit seinem türkisblauen, klaren Wasser.

Die Tremiti-Inseln liegen einsam in der blauen Adria vor der apulischen Küste des Gargano. Ein Erlebnis ist bereits die Ankunft vom Meer aus: Mit dem Boot kann man bereits die vielen Grotten und Buchten entdecken, mit denen die Inselküste übersät ist. Nicht nur die Farben und der Duft dieses Meeres, sondern auch die Ruhe und die Gelassenheit vergangener Zeiten, welche die Inseln ausstrahlen, faszinieren jeden Besucher.

Erreichen kann man sie aber auch per Hubschrauber. In Foggia steigen wir ein und fliegen über frisch geerntete gelbe Felder und schillernde Lagunen hoch hinaus über das sattblaue Meer. Nach knapp einer Viertelstunde taucht die kleine Inselgruppe auf. Atemberaubend ist die Aussicht von oben: Das türkisblaue Meer ist so durchsichtig, dass Felsen und Meeresgrund der Küste fast greifbar scheinen. Je tiefer der Hubschrauber fliegt, desto intensiver werden die Farben und desto transparenter das Wasser – an Postkartenmotiven fehlt es hier wirklich nicht!

Vom Heliport bis zum Hafen San Domino fährt man nur ein paar Minuten mit dem Auto. Ganz in der Nähe entspannen wir uns an der Bucht Cala delle Arene: Der feine weiße Sandstrand und das türkisgrüne Wasser erinnern uns an die Karibik. Nach dem Sonnenbad setzen wir uns in den Schatten unter duftende Aleppokiefern bei der „ La Capannina“. Die Sonne geht unter und hinterlässt rosafarbene Spuren. Im Restaurant probieren wir dann eine leckere Spezialität der Inseln, den calamaro abbottonato (einen gefüllten Kalmar mit einer Füllung aus Pecorino-Käse, Eiern und Brotkrümel). Hier duftet und schmeckt alles so gut, irgendwie anders.

Die Insel San Nicola

Von San Domino aus blickt man auf die kleine Insel San Nicola, auf der eine alte Festung mit mächtigem Mauerring thront. Die Insel erreichen wir früh am Morgen mit einem Shuttleboot in nur knapp 5 Minuten. Der kleine Hafen mit türkisgrünem Wasser war einst ein natürlicher Anlegeplatz. Vom Kai aus führt eine gepflasterte Straße hoch zu einem ersten Tor mit Zinnen und Falltüren. Dem Mauerring folgend gelangen wir ins Herz der Insel. Hier befinden sich ein Wachtturm (Torre del Pennello) und ein großer Platz, auf den Blockhäuser blicken, die im 19. Jh. für die Garnison und die Verbannten gebaut wurden –  die Tremiti waren damals ein Verbannungsort. Die Sonne scheint am wolkenlosen Himmel und lässt die Meeresfarben glänzen: Von hier aus ist das Panorama bezaubernd! In der Antike waren die Tremiti als die Inseln des Diomedes bekannt. Der Legende nach befindet sich auf San Nicola das Grab des homerischen Helden: Als er getötet wurde, wurden seine treuen Kampfgefährten in Sturmtaucher verwandelt und dazu verdammt, ihm für die Ewigkeit mit ihrem nächtlichen Gesang nachzutrauern, der dem Weinen eines Babys sehr ähnelt. Ob wir auch heute Nacht den Gesang der Sturmtaucher auf San Domino hören werden?

TIPPS: Auf der Bastion del Cannone gibt es einen wunderschönen Aussichtspunkt mit Blick auf San Domino und den kleinen Felsen Cretaccio.

Durch das eingeschränkte Fischen und Baden im Meeresreservat wird die marine Umwelt geschützt, deswegen sind auch die Gewässer um die Inseln so sauber. Wer bunte Gorgonien, schwarze Korallen, Barrakudas, Drachenköpfe, Langusten und Vieles mehr unter Wasser hautnah erleben möchte, soll hier tauchen: ein echtes Tauchparadies!
Tremiti Diving Center: www.tremitidivingcenter.com  

Informationen: Der einzige italienische Archipel an der Adria liegt etwa 22 Kilometer vom nächstgelegenen Punkt am Festland, der Halbinsel des Gargano am sogenannten Sporn Italiens, und gehört zur Region Apulien. Er besteht aus den bewohnten Inseln San Domino und San Nicola und den unbewohnten Inseln Caprara und Pianosa – die letzte liegt etwa 20 Kilometer nordöstlich des Archipels. Die Inselgruppe ist seit 1989 ein Meeresreservat, das sich über knapp 1500 ha um die Inseln herum erstreckt. Seit 1991 gehören die Tremiti-Inseln zum Parco Nazionale del Gargano. 

über die Region Apulien: www.viaggiareinpuglia.it und www.italia.it

An/Einreise
Die Inseln erreicht man vom Festland mit dem Hubschrauber vom Flughafen in Foggia und mit der Fähre ganzjährig von Termoli (Hafen in der benachbarten Region Molise) oder während der Saison auch von Vieste und anderen Häfen an der Küste des Vorgebirges des Gargano.
Der Hubschrauber landet nach einem kurzen Flug von ca. 20 Minuten auf San Domino www.alidaunia.it

Die Fähren landen am Hafen von San Domino an.
www.tirrenia.it  oder www.navlib.it  

Unterkunft
Auf San Domino empfiehlt sich das zentral gelegene Hotel Gabbiano, das über ein renommiertes Restaurant und eine Terrasse mit atemberaubendem Panorama in Richtung der Insel San Nicola verfügt. Zum Hotel gehört auch das B&B „La Casa di Gino“ auf der Insel San Nicola, das den Gästen auch eine Dachterrasse zum Frühstücken und Sonnenbaden und ein Shuttleservice zum Anlegeplatz San Nicola bietet.
www.hotel-gabbiano.com  

Text & Bilder: Nicoletta De Rossi

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