Italien – faszinierender Kreuzungspunkt am Mittelmeer

Zwischen Mitteleuropa, Afrika und dem mittleren Osten birgt Italien eine wunderbare Mischung von Kulturen und Traditionen, deswegen ist die Halbinsel ein faszinierendes, von der ganzen Welt geliebtes und auch beneidetes Land – meint Leonardo Campanelli, ehemaliger Direktor von ENIT-München und ENIT-Austria.

Die Lieblingsstadt des Tourismusexperten Leonardo Campanelli ist Rom. „Auch wenn man denkt, diese wunderschöne Stadt gut zu kennen, überrascht sie immer wieder mit ihren unzähligen Schätzen, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.“ sagt Campanelli, der dem Touristen, der Italien bereits gut kennt, die Alpinregion und den Apennin empfiehlt. Dort kann man auf Entdeckungsreise nach den vielen „Borghi più Belli d’Italia“ gehen – aber auch die Liparischen Inseln, die Insel Ponza und die Tremiti-Inseln sind, seiner Meinung nach, unbedingt zu besuchen.
Für die Touristen, die noch nie auf der Halbinsel waren, schlägt er verschiedene Ortschaften vor – je nach Geschmack: Wegen der Archäologie sollte man sich beispielsweise für Rom, Pompeji, Paestum und das Tempeltal auf Sizilien entscheiden; unter den Kunststädten sind Venedig, Florenz und Rom, aber auch Neapel, Turin, Mailand und Palermo, unbedingt ein Muss.


Er verbindet seine Heimat mit der „grande bellezza“ (die große Schönheit), die auch Titel eines Films von Paolo Sorrentino ist. Das schönste italienische Wort, das ihm einfällt, ist ITALIA selbst, denn es ist nicht nur Synonym für das Dolce Vita, es lässt auch viele schöne Emotionen hoch kommen.
Wie empfindet Campanelli sein Land nach einem langjährigen Aufenthalt im Ausland? „Italien ist teilweise chaotischer und unordentlicher als die nordeuropäischen Länder. Aber irgendwie packt man die (vielen) Probleme immer mit Fantasie und Erfindungsgeist an, und alles wird dann wieder gut,“ erzählt er schmunzelnd. Was sollte das Belpaese tun, um sein touristisches Angebot zu verbessern? „Es gibt Vieles zu tun. Man sollte sich zum Beispiel an die internationale Bewertung der Locations anpassen (vom Brenner bis Sizilien bedeuten die Sterne in der Hotellerie leider nicht das Gleiche). Zum Optimieren gilt dringend auch die Infrastruktur, um die Reisezeit zu verringern. Auch die Preispolitik sollte man unter die Lupe nehmen, um weltweit konkurrenzfähiger zu sein. Darüber hinaus muss man die Darstellung im Ausland mittels eines einheitlichen Images verstärken und die Zusammenarbeit zwischen Institutionen und privaten Interessen fördern.

Leonardo Campanelli war länger als 40 Jahren im Dienst der Italienischen Zentrale für Tourismus (ENIT) tätig, zuletzt als Direktor der ENIT-Vertretung in Wien.

Interview: Nicoletta De Rossi Bild: Leonardo Campanelli, privat

Teile diesen Beitrag

Das könnte Sie auch interessieren...​