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Bezaubernde Laghi di Monticchio

Die Laghi di Monticchio zählen zu den bezaubernden Schätzen der Region Vulture Melfese in der Basilikata. Es lohnt sich, sie zu besuchen, weil sie etwas Merkwürdiges aufbewahren.

Auf einer wunderschönen stillen Straße mitten im dichten Wald erreiche ich die Laghi di Monticchio. Der Himmel und vor allem die sattgrüne Vegetation spiegeln sich in den beiden Vulkanseen wider, so dass die zwei ehemaligen, heute mit Wasser gefüllten Krater fast grün leuchten. Vom Ufer des Lago Piccolo aus, wo auch kleine Bootsausflüge für Seerundfahrten angeboten werden, sehe ich eine große weiße Anlage am Hang: ein echter Blickfang! Die Benediktiner-Abtei San Michele Arcangelo sticht mit ihrer weißen Architektur aus dem sie umgebenden Grün hervor. Sie scheint, sich dabei an den Berg zu klammern. Ich blicke hoch und bestaune im Hintergrund den über 1300 Meter hohen Monte Vulture. Dass dieser Berg vor 130.000 Jahren ein aktiver Vulkan war, verrät heute, zumindest auf den ersten Blick, nichts mehr. Doch wenn man die zwei kleinen glitzernden Seen von der Abtei aus betrachtet, erkennt man die Form der Krater eindeutig.

Ein einzigartiger Schmetterling

In diesem Ort gibt es aber noch weitere Überraschungen. In der großartigen Anlage befindet sich das Museo di Storia Naturale del Vulture. Hier kann der Besucher eine echte Sensation bewundern: den Nachfalter Brahmaea europaea. Dieser Schmetterling wird als „lebendes Fossil“ bezeichnet, denn er war bereits vor 5,4 Millionen Jahren auf der Erde und lebt heute noch nur am Fuße des Vulture-Massivs. Entdeckt wurde er zufällig am 18. April 1963 durch den Bozener Entomologen Friedrich von Hartig. Rund um diese Entdeckung wurde ein paar Jahre später das Naturreservat „Riserva Naturale Orientata Grotticelle“ gegründet, hauptsächlich als Schutzgebiet für diesen einzigartigen Schmetterling.

Der Kult um den Erzengel Michael

In der Kirche der Abtei entdecke ich auch eine kleine Grotte, die mich an die apulische Ortschaft Monte Sant’Angelo sehr erinnert. Und tatsächlich wurde auch diese Kirche im 10. Jahrhundert in den Felsen gehauen und seit dieser Zeit wird der Erzengel Michael auch hier verehrt. Im großen Park rund um die Abtei spürt man als Besucher die ganz eigene Stimmung dieses Orts. Die Stille ist fast betörend. Ich verstehe, warum sich der Schmetterling Brahmaea in dieser Gegend so wohl gefühlt hat, dass dieses „lebende Fossil“ auch heute noch hier sein Zuhause hat.

Tipp: Von den Laghi di Monticchio aus ist es nicht weit bis zu einigen besonders geschichtsträchtigen Ortschaften der Basilikata, wie Melfi oder Venosa, die immer einen Besuch wert sind. 

Informationen: Museo di Storia Naturale del Vulture www.museodelvulture.it www.basilicataturistica.it

Text und Bilder: Nicoletta De Rossi

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